WAS BEDEUTET WÄSSERN?
Wässern bedeutet, dass die rohe und fertig geschliffene Holzoberfläche vor dem Ölen mit einem feuchten Schwamm, Lappen oder Wischmopp gründlich abgerieben wird. Im Gegensatz zu dem, was der Begriff "Wässern" vermuten lässt, wird hier nur sehr wenig Wasser verwendet. Der Schwamm, Lappen oder Wischmopp sollte daher wirklich nur leicht feucht sein. In der Regel werden nicht mehr als 10 - 20 ml Wasser pro Quadratmeter benötigt.
WAS PASSIERT BEIM WÄSSERN?
Das Holz nimmt das Wasser sofort auf und färbt sich dunkel. Durch das Wasser quellen feinste, vom Schleifen niedergequetschte Holzfasern an und stellen sich rau auf. Keine Sorge, das ist genau so gewollt. Nachdem das Holz vollständig getrocknet ist, was daran zu erkennen ist, dass es wieder seine ursprüngliche helle Farbe angenommen hat, lassen sich die aufgestellten Holzfasern mit feinem Schleifpapier oder einem Schleifschwamm (Körnung P220) leicht abschleifen. Ähnlich wie bei einer Rasur werden die Haare bis zur Wurzel abrasiert und können sich so später nicht wieder aufstellen. Dies ist ein wichtiger Vorteil, wenn man z.B. mit dem wässrigen OLI-NATURA Scandic-Oil arbeitet.
WELCHE VORTEILE BIETET DAS WÄSSERN?
Das Wässern hat eine Reihe von weiteren Vorteilen, die grundsätzlich beim Ölen wichtig sind:
1. Gleichmäßigeres Oberflächenbild
Durch die leichte Faserquellung nivellieren sich auch Schleifspuren oder leichte Dellen im Holz. Das führt beim nachträglichen Ölen zu einem erheblich gleichmäßigeren Oberflächenbild, denn Öle und insbesondere farbige Öle heben Schleifspuren deutlich hervor.
2. Besserer Schutz und intensivere Färbung
Durch das Wasser haben sich die Holzporen geöffnet und können mehr und gleichmäßiger Öl aufnehmen. Damit wird die Schutzwirkung erhöht und bei farbigen Ölen auch die Intensität der Färbung deutlich gesteigert. Insgesamt ist das Oberflächenbild ruhiger als ohne Wässern.
3. Tannine (Gerbsäure) werden ausgewaschen
Gerade die beliebte Eiche hat einen hohen Gerbsäureanteil. Gerbsäure ist wasserlöslich und hauptverantwortlich für unschöne helle Wasserränder. Da Öle immer diffusionsoffen sind, lässt sich nicht völlig ausschließen, dass stehende Nässe auch die beste Schutzschicht durchwandert. In diesem Fall schwemmt das Wasser die Tannine an die Holzoberfläche und führt dort zu den beschriebenen Wasserrändern. Deutlich reduzieren lässt sich dieses Risiko, wenn man vor dem Ölen das Holz wässert. Gibt man dem Wasser sogar einen Schuss OLI-NATURA Außenreiniger hinzu, lassen sich Ränder nochmals sicherer vermeiden.
SCHRITT FÜR SCHRITT:
1) Vor dem Wässern wird die Oberfläche geschliffen und danach ordentlich entstaubt.
2) Verwenden Sie für das Wässern sauberes und lauwarmes Wasser. Ein Schuss OLI-NATURA Außenreiniger hemmt die Reaktionsfreudigkeit der Tannine in gerbstoffreichen Holzoberflächen wie Eiche.
Für die industrielle Applikation kann »OLI-NATURA Antique« auch via Walzanlage verarbeitet werden.
3) Das Wässern kann mit einem ausgewrungenem Baumwollballen oder zusammengedrückten Schwamm erfolgen. Für Böden empfiehlt sich ein nebelfeuchter Wischmopp.
4) Die Holzoberfläche gleichmäßig zum Beispiel mit einem Schwamm benetzten.
5) Lassen Sie die Holzoberfläche nach dem Wässern lange genug trocknen.
6) Nach vollständiger Trocknung werden die aufgestellten Holzfasern, die sich durch das Wasser aufgestellt haben, mit feinkörnigem Schleifschwamm oder Schleifpapier (z. Bsp. P220) gekappt. Arbeiten Sie in Faserrichtung und mit leichtem Druck.
7) Danach wird die Holzoberfläche gut entstaubt und mit einem schützenden Öl behandelt.
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