Die 3D- und 5-Achs-Strategien zur Bearbeitung von Schneidkanten wurden um Tauchfräszyklen erweitert. Der Materialabtrag kann jetzt walzend oder stechend erfolgen. Letzteres vermindert bei Schneidkanten mit hohen Wänden die Entstehung von Vibrationen und verbessert dadurch das Oberflächenergebnis. Eine eventuelle Restmaterialbearbeitung mit einem kleineren Werkzeug berechnet man einfach über einen Referenzjob. Bei der 5-Achs-Bearbeitung können auch Hinterschnittbereiche, zum Beispiel bei Schneidmessern, in die stechende Bearbeitung miteingeschlossen werden. Die Anstellung des Werkzeugs wird über die seitliche Neigung festgelegt. Um die Rückzugsbewegung optimal an das Bauteil anzupassen, können ein Abstand sowie ein kreisförmiger oder geradliniger Verlauf der Bewegung definiert werden (Video).
Bewährtes noch komfortabler
Die Bedienerfreundlichkeit von hyperMILL® wurde weiter verbessert. Bisher wurden bei symmetrischen Bauteilen die Werkzeugbahnen auf Grundlage von gespiegelten Geometriedaten neu berechnet. Die Funktion „Werkzeugbahn spiegeln“ ermöglicht nun ein einfaches Spiegeln der bereits berechneten Werkzeugbahnen. Dabei wird auch die Bearbeitungsrichtung gespiegelt, und aus Gleichlauf wird Gegenlauf (Video).
In der Werkzeugdatenbank wurden die Filtereigenschaften in das User-Interface integriert. Außerdem werden das Material aus der Jobliste, die Spindelaufnahme aus den Maschineneigenschaften, die Werkzeugvorauswahl im Job sowie kundenspezifische Informationen direkt in den Filtereigenschaften aktiviert (Video). Auch die Featureverwaltung wurde verbessert: Man findet nun durch eine Textsuche spezielle Featuretypen wie Bohrungen oder Taschen schneller.
Fräsdrehen
Beim 3-Achs-simultanen Fräsdrehen können jetzt neben Rundplatten auch rhombische, T- und W-Schneidplatten eingesetzt werden. Eine Erweiterung bei allen Drehstrategien sorgt dafür, dass sich die An- und Abfahrbewegungen über gezeichnete Kurven individuell anpassen lassen. Diese Möglichkeit bietet besonders bei Werkstücken mit schwer zugänglichen Bereichen Optimierungspotenzial – trotz der manuellen Eingriffe bleiben alle Bewegungen kollisionsgeprüft (Video).
hyperMILL® AUTOMATION Center
Das „hyperMILL® AUTOMATION Center“ wurde in hyperMILL® 2020.2 erweitert und OPEN MIND bietet nun optional eine Advanced-Version mit vielen zusätzlichen Funktionen und umfangreichen Vorlagen. Damit lassen sich komplexe Prozesse definieren und standardisieren. Die Ausprägung der CAD-Modelle spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Hauptaugenmerk wird auf die Elemente gelegt, die ein CAD-Modell enthalten kann. Einzelne Schritte für die Datenaufbereitung und Programmierung bis hin zur Simulation und NC-Programm-Erstellung werden festgelegt. Ist ein Fertigungsprozess definiert, wird dieser auf neue Bauteile angewandt und automatisch durchlaufen. Entscheidungen, die nicht eindeutig durch den automatischen Prozess getroffen werden können, trifft der Anwender während des Programmlaufs. Dabei wird dieser interaktiv durch die einzelnen Prozessschritte geführt und programmiert die Bearbeitungsaufgabe in einem Bruchteil der bisher benötigten Zeit.
Parametrisch konstruieren mit hyperCAD-S
Neben der Direktmodellierung können Bauteile in hyperCAD®-S jetzt auch chronologiebasiert und parametrisch konstruiert werden. Dies ist vor allem für kurzfristige, fertigungsbedingte Konstruktionen von Interesse. Beispielsweise ist es möglich, eine Aufspannplatte parametrisch zu konstruieren, um von diesem Ausgangsmodell schnell eine andere Variante mit veränderten Maßen zu erstellen. In hyperCAD®-S kann gleichzeitig im Paremetrikmodus gearbeitet werden und es lassen sich auch statische Modelle im selben Datensatz platzieren. Auch lässt sich ein statisches Solidmodell im Parametrikmodus nutzen und mit parametrischen Features versehen oder ein parametrisches Modell in ein statisches Solid konvertieren. In hyperMILL® genutzte parametrische Geometriedaten sind assoziativ miteinander verknüpft und werden bei Änderungen automatisch aktualisiert (Video). In Release 2020.2 hat hyperCAD®-S neue Schnittstellen bekommen. Beim Import von CATIA-, Creo-, JT-, NX-, SOLIDWORKS- und STEP-Dateien werden die PMI-Daten jetzt mit eingelesen und als Vektorgrafik dargestellt. Außerdem kamen Schnittstellen für CATIA V6 3DXML und Rhino 3dm hinzu.