Die etwa 200 Quadratmeter umfassende Dachterrasse des Umweltamtes Karlsruhe war schon über 20 Jahre intensiv begrünt. Doch im Rahmen einer notwendigen Sanierung von Fassade und Dachabdichtung entschied man sich, die in die Jahre gekommene Intensivbegrünung zurückzubauen und zu erneuern. Das Gartenbauamt mit der Landschaftsarchitektin Birgit Wiedmann plante in Abstimmung mit dem Umweltamt die neue Dachbegrünung. Ziel war ein abwechslungs- und artenreiches und dennoch pflegeleichtes Gründach, das nach wie vor auch begehbar ausgebildet sein sollte. Die Dachfläche wurde in verschiedene Begrünungsbereiche aufgeteilt, die schon vorhandenen Holzroste der früheren Terrasse geschickt integriert und wiederverwendet. Sie umschließen nun den Mittenbereich, der mit einer einfachen Intensivbegrünung gestaltet wurde. Die Randbereiche sollten eine klassische Extensivbegrünung in mehrschichtiger Bauweise mit einer Sedum-Sprossen und Kräuter-Saatgut erhalten, in Teilbereichen wurden Anhügelungen mit 20 cm Substrat und Flachballen-Pflanzung vorgesehen. Die praktische Umsetzung übernahm mit Garten Moser aus Reutlingen einer der größten Dachbegrüner Deutschlands. Bauleiter Patrick Adler war erfreut über das Karlsruher Sanierungsobjekt: „Klein, aber fein! Es ist klasse, wenn sich der Bauherr Gedanken macht und nicht nur eine einfache Industriebegrünung, sondern was Besonderes wünscht!“
Die beiden extensiven Gründachbereiche wurden mit der Optigrün-Systemlösung „Naturdach“ aufgebaut, das heißt Festkörperdränage Typ FKD 40 (4 cm), Filtervlies Typ 105 und je nach Vegetationsziel 10-20 cm Extensivsubstrat Typ E-leicht. Im zentralen Bereich, in dem höhere Vegetation (Stauden und Sträucher) gedeihen sollten, wurde die Optigrün-Systemlösung „Gartendach“ mit der Festkörperdränage FKD 60 (6 cm), Filtervlies Typ 105 und Intensivsubstrat i-leicht (20-25 cm) verwendet. Mit diesem Systemaufbau kann mehr Niederschlagswasser pflanzenverfügbar gespeichert werden. Neben Sedum-Sprossen, dem Saatgut Typ E wurden verschiedene Stauden und Gehölze gepflanzt – insgesamt umfasste die Pflanzenliste etwa 50 Arten.
Ergänzend zu der artenreichen Vegetationsform wurden mit Trockenmauern und Steinschüttungen (Gabionenschotter 80-120 mm) aus Muschelkalk und Tothölzern verschiedene Habitate für die Kleintierwelt geschaffen. So wundert es nicht, dass nicht nur die Mitarbeiter und Besucher des Umweltamtes, sondern die Mitarbeiter des gesamten Gebäudes die neu angelegte Dachterrasse als Pausenfläche nutzen. Birgit Wiedmann vom Gartenbauamt berichtete: „Wir nutzen die Dachbegrünung auch als Anschauungsobjekt und führen gerne unsere internationalen Gäste über das schöne Dach – ein schönes Imageobjekt!“
Weitere Informationen:
www.fbb.de
www.optigruen.de