Die Studenten, die bei der Stadt Bielefeld, dem Kreis und der Stadt Herford beschäftigt sind, hatten sich im Vorfeld intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. „Kernelemente unserer Herangehensweise war der Bereich der Kommunikation mit Aspekten wie Wissensmanagement und Informationstechniken. Darüber hinaus haben wir uns mit wichtigen Konzepten wie OSG, Multi-Channel, Online-Transaktion oder der Elektronischen Signatur beschäftigt. Jetzt ist es interessant zu sehen, wie all dies im krz praktisch umgesetzt wird“, fasst Dozentin Désirée Solle die Absicht der Veranstaltung zusammen. Kurz vor Weihnachten drückten die angehenden Verwaltungswirte also einen Tag lang im krz Lemgo die Schulbank.
Einleitend stellte der stellvertretende Geschäftsführer Lars Hoppmann das krz und seine Leistungen für die kommunalen Verwaltungen vor. Direkt oder indirekt werden über 11,5 Mio. Einwohner in NRW mit Services des krz betreut. „Wir sorgen dafür, dass in den Kommunalverwaltungen elektronisch alles läuft. Denn es gibt dort keinen Vorgang, der nicht durch die IT unterstützt wird“, stellte er den Servicegedanken des krz vor.
Auf die rechtlichen Rahmenbedingungen für E-Government ging im Anschluss die stellvertretende Abteilungsleiterin Michaela Lehnert ein und erläuterte die Bedeutung der einzelnen Rechtsvorschriften von elektronischem Zugang bis zu Online-Bezahlmöglichkeiten im besonderen Umfeld der kommunalen Verwaltung.
Das krz arbeitet schon seit vielen Jahren, lange vor gesetzlichen Verpflichtungen, an Lösungen zur digitalen Transformation. Zentraler Anspruch des krz für seine E-Government-Angebote ist dabei, nicht nur die Kommunikation zwischen Bürger und Verwaltung digital zu gestalten, sondern diese in einen medienbruchfreien Ablauf zu integrieren, der gleichzeitig die Prozesse in den Kommunen vereinfacht.
An dieser Querschnittaufgabe sind im krz 36 Mitarbeiter aus 5 unterschiedlichen Bereichen beteiligt. Dementsprechend sind die E-Government-Angebote des krz vielfältig und reichen von der Anwendung von personalisierten QR-Codes über Online-Bauanträge oder vorausgefüllte Meldescheine bis zum Web-Shop für Kommunen. Auch die informationstechnologische Unterstützung der einheitlichen Behördenrufnummer 115 gehört dazu, denn auch diese wäre ohne eine digitale Wissensdatenbank, die schnell und leicht abzurufen ist, nicht denkbar.
Als ein Beispiel von vielen stellte Michaela Lehnert die krz-Lösung Elternbeiträge Online im Portalprojekt krz-E-Government-Gateway genauer vor. Als durchgängig digitaler Prozess ermöglicht er nicht nur den Eltern, ihre Elternbeiträge für Kitas oder Offene Ganztagsschulen online einschätzen zu lassen, sondern erleichtert auch den Betreuungseinrichtungen und dem Jugendamt die Abwicklung dieses Prozesses. Lehnert führte den interessierten Studenten dabei anschaulich und detailliert die unterschiedlichen Vorgänge vor, die bei Eltern, Jugendamt und Kindertagesstätten komplett elektronisch ablaufen.
Das Bürgerservice-Portal des krz, in dem die Kommune alle ihre E-Government-Angebote bündeln können, präsentierte Cindy Rosner. Von den kreisangehörigen Zweckverbandskommunen des krz nutzen 32 diese Möglichkeit, darüber hinaus sind sieben Straßenverkehrsämter für die internetbasierte KFZ-Zulassung (iKFZ) angeschlossen.
Um die Schwelle für die Nutzung von E-Government-Angeboten der Kommunen bei den Bürgern weiter zu senken, bietet seit September das Servicekonto.NRW des Landes einen übergreifenden Authentisierungsdienst für Bürgerinnen und Bürger für alle Online-Verwaltungsdienste von Land und Kommunen. Als vom krz an der Entwicklung des beteiligter Mitarbeiter präsentierte Michael Geisler online, wie schnell und einfach die Nutzung dieses bewusst schlank gehaltenen Dienstes abläuft.
Als weitere übergreifende Aspekte des E-Government stellten abschließend Dennis Bahl und Skrollan Braubach die Services des krz im Bereich Anliegenmanagement und das OpenData-Portal des Lemgoer IT-Dienstleisters vor.
Die Studenten waren beeindruckt von den umfangreichen Services aus Lemgo und fragten interessiert nach. „Es war sehr aufschlussreich zu erfahren, welche vielfältigen Leistungen das Rechenzentrum für die Region erbringt und wie komplex die Vorgänge im Hintergrund sind“, bedankte sich Désirée Solle zum Abschluss im Namen der Gäste. „Dieses Wissen wird für unsere Studenten bei ihren Aufgaben in den Verwaltungen ein großer Gewinn sein. Sie gehen mit vielen Anregungen und interessanten Impulsen für ihre Arbeit in die Feiertage, die sicher auch im Neuen Jahr noch nicht vergessen sind.“