Immer wieder kommt es in kundenintensiven Berufen wie z.B. in Bürgerbüros, in Sozialämtern oder in Jobcentern zu gefährlichen oder sogar gewalttätigen Zwischenfällen. Gemeinsam mit einer großen Behörde hat das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz) daher einen Notrufservice über das Telefon entwickelt, der es Beschäftigten ermöglicht, bei Bedrohungslagen oder medizinischen Notfällen schnell Kollegen zu Hilfe zu rufen.
Die Nutzung des Telefons hat dabei den Vorteil, dass keine zusätzliche Hardwareinstallation nötig ist und es auch bei gesperrtem Computer einsetzbar ist. Telefone stehen auf jedem Schreibtisch und sind in der Regel vom Mitarbeiter gut erreichbar. Zum Auslösen eines Alarms genügt ein Knopfdruck.
Über die zentrale Telefonanlage wird auf den Telefonen ein Service eingerichtet, der beim Drücken des speziellen Knopfes den vom krz programmierten Notrufserver kontaktiert. Dieser führt für jeden Nutzer eine Liste der zu alarmierenden Apparate und löst über die Telefonanlage einen akustischen Alarm auf den entsprechenden Geräten der Kollegen aus. Zusätzlich werden im Display der Telefone Details zu dem Alarm angezeigt.
Dieser Notrufserver wurde seitdem vom krz weiterentwickelt und um verschiedene Module erweitert. So stehen den Beschäftigten nun auf einer Web-Seite mehrere vordefinierte Alarmvorlagen zur Verfügung, mit denen über unterschiedliche Arten der Gefährdung berichtet werden kann.
Auf diese Weise können mit nur wenigen Mausklicks alle Mitarbeiter eines Standortes oder einer Etage z.B. mit einem Amok-Alarm gewarnt werden. Dies ist auch ohne Zugriff auf einen Computer möglich. Nach entsprechender Konfiguration können die genannten Alarmvorlagen auch von Telefonen aus angewählt werden.
Auch der Versand von E-Mails an beliebige Adressen bei Alarmauslösung ist jetzt möglich. So können z.B. Sicherheitsbeauftragte oder Ersthelfer schnell informiert werden.
Ebenfalls neu geschaffen wurde die Möglichkeit, Telefone per Anruf zu alarmieren. Im Fall eines Alarms werden definierbare Anschlüsse dann angerufen. Wird der Hörer abgenommen, so erfolgt automatisch eine Weiterleitung auf eine in der Telefonanlage hinterlegte Sprachansage. Damit ist es möglich, auch Standorte zu alarmieren, an denen noch analoge oder nicht mit einem Display ausgestattete Endgeräte stehen.
So ist es nun für die Betroffenen noch einfacher, schnell und zielgerichtet Hilfe und Unterstützung zu erhalten.