Das Deutsche Verpackungs-Museum in Heidelberg gibt es seit 1997. Weltweit ist es das einzige seiner Art. Hans-Georg Böcher war einer der Initiatoren der ersten Stunde, konzipierte, plante und kuratierte. Studiert hat er Kunstgeschichte, Philosophie und deutsche Volkskunde. Schon früh entwickelte er eine besondere Leidenschaft, die andere nicht verstanden. Hans-Georg Böcher begeistert sich für Verpackungen und begann eine der weltweit größten Sammlungen aufzubauen.
Was in den Augen anderer eher als zu vermeidender Müll gilt, ist für ihn Geschichte.
„Die Warenverpackung präsentiert sich als unmittelbarer Spiegel der kulturellen Entwicklungen unserer Gesellschaft. Als äußeres Gewand der Markenartikel leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur Differenzierung und Prägung bzw. Wiedererkennbarkeit der Markenidentität“, so Böcher.
Verpackungen erzählen Geschichten. Sie verraten viel über Lebens- und Konsumgewohnheiten. Mit der Verpackung taucht man ein in die Warenwelt der jeweiligen Zeit, erfährt welche Arten von Verpackungen eingesetzt und in Folge immer weiter optimiert wurden. Dieses Wissen ist auch heute von Vorteil. Es ist eine Hilfe, neue Verpackungen zu kreieren, die nachhaltig sind, Konsumenten faszinieren und die Marke in ihrer Botschaft unterstützen. Mit dem Verpackungs-Museum will Hans-Georg Böcher nicht irgendeine weitere Dauerausstellung präsentieren. Er will mehr, er möchte ein Netzwerk schaffen, das das Wissen über die Verpackungskultur vorantreibt und somit dazu beiträgt, optimierte Verpackungen zu entwickeln. Gerade auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.
Verzicht auf Verpackung bedeutet eingeschränktes Warenangebot
Oft gerät ein zentraler Nutzen der Verpackung in Vergessenheit: Produktschutz. Auf Verpackung gänzlich zu verzichten, wird immer wieder versucht. Unverpackt-Läden sind zwar heute stark im Trend, sie bieten aber keine wirkliche Alternative. Ihr Produktportfolio ist sehr begrenzt. Haltbarkeit und Hygieneanforderungen machen das Angebot vieler Lebensmittel in offenen Behältern gar nicht möglich.
Starke Marken, starke Verpackungen
Das Deutsche Verpackungs-Museum ist ein Ausstellungs- und Erklärort. Hier kann man Verpackungskultur erleben. Ganz aktuell: „Bauhaus populär.“
Wurde auch das Marken- und Verpackungsdesign vom Bauhaus geprägt? Reicht der Einfluss der „Bauhäusler“ bis in die Gestaltung des Produktauftritts kommerzieller Erzeugnisse hinein? Gab es Konsumgüter wie Zigaretten, Kaffee oder Tee, die ihrer Verwenderschaft einen Bezug zum Bauhaus attestierten? Diesen Fragen geht erstmals eine Ausstellung nach, die heute im zweiten Jahr im Deutschen Verpackungs-Museum Heidelberg gezeigt wird.
Ein Networking Angebot stellt der „Deutsche Verpackungsdialog“ dar. Die jährlich stattfindende Veranstaltung ist der Treffpunkt und Begegnungsstätte der Entscheider. Eine High Level Veranstaltung mit Tradition, im 24ten Jahr. Immer steht die Marke im Zentrum der Vorträge. Und immer sind es hochrangige Unternehmer und Unternehmerinnen, die ihre Marke persönlich präsentieren.
Die ganze Podcast-Folge gibt es hier: https://open.spotify.com/episode/7n22sXP2Zky9yXJ5xYAZbJ?si=43d5dbca59374402&nd=1