Der Vorstand des Clusters Packaging Valley Germany e.V. hat seine Mitgliedsunternehmen dazu aufgerufen, sich im Konsultationsverfahren der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) zum Entwurf des PFAS-Verbots einzubringen. Das Packaging Valley hat darauf reagiert und eine Einreichung vorgenommen, in der die geschätzten Auswirkungen eines vollständigen PFAS-Verbots dargestellt werden. Für die Abstimmung und den Austausch betroffener Unternehmen zum geplanten PFAS-Verbot und der gemeinsamen Ermittlung von PFAS-Alternativen, wurde die Gründung eines Koordinationskreises vom Packaging Valley Vorstand beschlossen. Die wichtigsten relevanten Anwendungen konnten in den Bereichen Lebensmittel und Pharma identifiziert werden. Stark betroffen sind Hersteller von Verpackungsmaschinen sowie Komponentenhersteller und Automatisierungsunternehmen, die in der Verpackungstechnik tätig sind. Die Mitglieder diskutierten unter anderem die Auswirkungen eines vollständigen PFAS-Verbots auf Umsatz, Vertrieb und Mitarbeitende und analysierten betroffene Sektoren, wie Anlagen für die industrielle Produktion, Verarbeitung, Verpackung und Abfüllung von Lebensmitteln; Geräte zum Reinigen oder Sterilisieren von Lebensmitteln, pharmazeutischen Produkten, Nutrazeutika und deren Inhaltsstoffen und Verpackungsmaterial sowie die Geräte zur Herstellung, Verarbeitung, Abfüllung oder Verpackung von Lebensmitteln.
Laut einer Umfrage unter den Packaging Valley Mitgliedsunternehmen wird erwartet, dass ein vollständiges PFAS-Verbot sich auf den Umsatz und die Beschäftigung der Mitgliedsunternehmen vor allem in den Bereichen der Anlagen für Lebensmittel und pharmazeutische Produkte bemerkbar machen wird. Da bislang keine hinreichende Ersatzstoffe für den Maschinenbau (mit hoher Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit) vorhanden sind, wird zudem befürchtet, dass ein PFAS-Verbot zu Ausfällen und steigender Abwanderung der Produktion führen könnte. Ein europäisches Verbot von PFAS stellt die hiesigen Produzenten bei der Beschaffung von Ersatzteilen für Maschinen und Anlagen vor große Hürden, die dann nicht oder nur unter Effizienzeinbußen gelöst werden können. Die Bedeutung einer Abwanderung ist gerade in jüngster Zeit durch die Arzneimittelknappheit deutlicher geworden, weshalb sich dazu viele Stimmen für eine Produktion in der EU ausgesprochen haben.
Grundlage der Konsultation war der Mitte Januar durch die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) vorgelegte Entwurf zur Beschränkung von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS).