Die zwingende Schlussfolgerung daraus ist, dass ein tragbarer „Minicomputer“ ebenso für die Verbreitung von Schädlingen wie auch für den Versand von Werbe-Nachrichten und Identitätsdiebstahl missbraucht werden kann wie ein Desktop-PC oder Notebook.
Schädlinge, wie Cabir oder Skull, die zwar einen großen Medienrummel veranstaltet, jedoch keine schwer wiegenden Schäden auf infizierten Mobiltelefonen hinterlassen haben, sind da die geringste Gefahr. Handy-Bedrohungen der Zukunft werden Identitäts- und Passwortdiebstahl, Phishing sowie das Erschnüffeln von vertraulichen Daten zum Ziel haben, um die Geldbörsen der Angreifer zu füllen. So können sich z.B. Trojaner im Speicher des Telefons einnisten, um Daten zu entwenden, sobald der Handy-Besitzer eine Verbindung zu seiner Bank-Webseite aufbaut – ganz nach dem Vorbild der Computer-Trojaner.
Bei einer Verbreitung über Bluetooth können z.B. folgende Angriffe durchgeführt werden:
- Änderung oder Kopieren des Adressbuches und der dort gespeicherten Telefonnummern
- Anwahl einer teuren Telefonnummer im Ausland
- Phishing
- Interaktion mit anderen Bluetooth-Geräten
- Manipulation der GPS-Funktion
- Unterbrechung eines Gesprächs zum Anzeigen von Werbe-Nachrichten
- Installieren von Bots / Zombies, um ein Bot-Netzwerk zu schaffen und Spams zu versenden oder Denial-of-Service Attacken zu starten
Etwas weiter gedacht bezieht sich die Sicherheitsproblematik nicht ausschließlich auf den Geräteschaden oder den finanziellen Verlust. Wird z.B. ein Handy-Benutzer per GPS lokalisiert, bedeutet das nicht nur einen Eingriff in seine Privatsphäre, sondern die Möglichkeit zur kompletten Überwachung durch einen gegebenenfalls kriminellen Hacker.
Zudem hat sich nicht nur die Bedrohungssituation, sondern auch die Variationsbreite bei der Verbreitung geändert: Konnte ein Schädling früher über Anrufe, Nachrichten oder direkt über die Tastatur eingeschleust werden, geht das heute zusätzlich über Kabelverbindungen, Infrarot und Bluetooth Systeme.