Stefan hatte Glück im Unglück, denn auch für ihn war vor gut einem Jahr plötzlich alles anders. Durch einen Schlaganfall wurde Stefans Leben komplett auf den Kopf gestellt. Seine linke Körperseite war stark beeinträchtigt: Im Alltag war er fortan auf fremde Hilfe angewiesen, auch das Autofahren war ohne fremde Hilfe nicht mehr möglich. Mühsam kämpfte er sich zurück in den Alltag, ins Berufsleben und zur Mobilität. Ein wichtiger Meilenstein dabei: sein neues angepasstes Auto.
Zur Abholung seines Ford Puma kam er mit einem ganz speziellen T-Shirt in den PARAVAN Mobilitätspark nach Aichelau - "PARAVAN - ich sage Dankeschön". Die Mobilitätsberater waren überrascht, so etwas kommt nicht häufig vor. "Alles ändert sich", antwortete der 55-jährige Haustechniker spontan auf die Frage, wie sich sein Leben mit dem Auto verändern werde. "Du holst Dir einfach Dein Leben, Deine Freiheit, Deine Selbständigkeit zurück!" In Zukunft fährt er ein Automatikfahrzeug. Lenken wird er mit Hilfe des PARAVAN MulitMote mit der rechten Hand. Mit dem multifunktionalen Lenkradknauf können die wichtigsten Sekundärfunktionen des Fahrzeuges bedient werden. Auch die Rückkehr ins Berufsleben ist damit gesichert.
„Meistens kommen Kunden mit Einschränkungen auf der rechten oder linken Körperseite zu uns“, berichtet Mobilitätsberater Joachim Glück. In diesem Fall kann beispielsweise eine Pedalverlegung von rechts nach links im Fahrzeug installiert werden, die per Knopfdruck umgestellt werden kann. Ist auch eine Hand beeinträchtigt, kann ein Lenkradknauf oder ein Multifunktionsknauf - wie beispielsweise der PARAVAN MultiMote, in dem die wichtigsten Sekundärfunktionen des Fahrzeuges integriert sind - installiert werden. Sollte der Kunde oder die Kundin auf einen Rollstuhl angewiesen sein, sind auch weitere Umbauten möglich, zum Beispiel eine Rollstuhlverlade-Einrichtung oder ein Rutschbrett. Selbst bei größeren Beeinträchtigungen können individuelle Lösungen gefunden werden, wie zum Beispiel der Einsatz von Kassettenlift oder dem Fahr- und Lenksystem Space Drive für Gas und Bremse.
Grundvoraussetzung ist jedoch, dass der Fahrer weiterhin kognitiv in der Lage ist ein Fahrzeug zu führen. „Das stellt ein verkehrsmedizinischer Gutachter in einem ersten Schritt fest“, erklärt Glück. Ist das möglich, kann in die konkrete Umsetzung und Fahrzeugplanung gegangen werden. Zumeist haben Schlaganfallpatienten bereits einen Führerschein. Im Anschluss ist somit eine TÜV-Begutachtung nötig, verbunden mit der Eintragung entsprechender Merkzeichen in den Führerschein.
Auch für schwerere Fälle hat die PARAVAN GmbH Lösungen im Portfolio. Seien es Mitfahrlösungen im Fahrzeugbereich oder auch Rollstuhllösungen. Beispielsweise kann der Einsatz des Stehrollstuhls PARAVAN PR 40 oder des Therapierollstuhls PARAVAN Biolution einen deutlichen Therapievorteil bringen. Wenn beispielsweise auf einer Körperseite die Mobilität komplett weggefallen ist, kann ein Stehrollstuhl einen enormen therapeutischen Vorteil bringen. So können die Patienten wieder aktiv am Familienleben teilhaben und ggf. auch kleine Ausflüge unternehmen. Stehübungen sind somit auch selbständig zuhause möglich, die sonst nur im Rahmen der Rehabilitation oder beim Therapeuten mit einem Stehbrett möglich sind. Entsprechende Stehkurven können direkt in der RNet-Steuerung des Rollstuhls hinterlegt werden.
„Auch auf den gesamten Kreislauf, das ganze zentrale und vegetative Nervensystem und die Atmung hat das Aufrichten des Patienten eine extrem positive Wirkung, die den Rehabilitationsprozess positiv beeinflussen kann“, ergänzt Stefan Ludwig, Leiter Rollstuhlsysteme der PARAVAN GmbH. Zudem kann durch die Kantelungs- bzw. Liegefunktion des Rollstuhls das Gesäß bzw. die Sitzbeinhöcker und das Zwerchfell entlastet werden, dadurch können die Patienten leichter atmen. Damit bieten die Stehrollstühle eine optimale Möglichkeit der Mobilisierung und sind ein wichtiger Baustein zur aktiven Teilhabe am Alltagsleben.