Die PDV-Systeme GmbH wird ihre justizspezifische Software „VIS-Justiz“ für die papierlose Akte an die Bedürfnisse der Gerichte und Staatsanwaltschaften im Land anpassen und diese mit den notwendigen Komponenten ausstatten. „Bei der Auswahlentscheidung war für uns neben den Aspekten zur Gewährleistung des Datenschutzes und der idealen Anpassungsfähigkeit des Systems an die Bedürfnisse im Praxisalltag entscheidend, dass wir mit PDV einen Thüringer Anbieter gefunden haben.“, so Lauinger. „Die Thüringer Justiz hat damit einen sehr erfahrenen und verlässlichen Partner.“
Die Gesetzgebung des Bundes sieht die Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs bis 2020 vor. Gegenwärtiges Ziel ist es, den Thüringer Bürgerinnen und Bürgern bereits vom 1. Januar 2018 an eine Abwicklung ihrer Rechtsangelegenheiten mit den Gerichten über die eröffneten elektronischen Kommunikationswege zu ermöglichen.
„VIS-Justiz soll von 2018 an landesweit auf den Weg gebracht werden. Im Vorfeld sind zunächst Pilotprojekte an einzelnen Gerichten geplant. Die elektronische Akte soll dann sicherstellen, dass die über die Kommunikationskanäle des elektronischen Rechtsverkehrs eingehende digitale Post auch innerhalb des Gerichts papierlos am Computer bearbeitet wird.“, so Lauinger. „Hierdurch können Verfahrensabläufe beschleunigt und die Akteneinsicht schneller und komfortabler gestaltet werden.“
PDV-Geschäftsführer Nerling sagte: „Thüringen ist nach Baden-Württemberg das zweite Bundesland, mit dem wir einen Vertrag über die landesweite Einführung der digitalen Gerichts- und Verwaltungsakte unterzeichnen. Der Freistaat gehört damit zu den Ländern in Deutschland, die Qualität und Tempo der Digitalisierung im Justizbereich wesentlich mit beeinflussen.“ Das Thüringer Unternehmen mit Sitz in Erfurt erhielt im September 2016 den Platin-Award als höchste Auszeichnung in der Kategorie „E-Akte“. Die Auszeichnung wird von der Fachzeitschrift eGovernment Computing und unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern vergeben.
In Thüringen gibt es rund 600 Richter und etwa 180 Staatsanwälte. Insgesamt sind an den Gerichtsbarkeiten fast 3000 Personen tätig.