Nach einer intensiven Testphase führt das Amtsgericht Kiel zum 1. September 2014 als erstes von 22 Amtsgerichten im Land Schleswig Holstein in Grundbuchangelegenheiten den elektronischen Rechtsverkehr und die elektronische Akte ein. Justizministerin Anke Spoorendonk besuchte am Freitag (29. August) die Grundbuchabteilung des Amtsgerichts Kiel, um den dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen guten Start in eine weitere digitale Epoche der Justiz zu wünschen.
Ermöglicht wurde das Projekt auch dadurch, dass von Oktober 2001 bis Juni 2014 rund 1,2 Millionen Grundbuchblätter von Papier auf elektronische Führung umgestellt wurden. Dazu meinte die Ministerin: „Dieser Kraftakt hat sich gelohnt, da durch die Digitalisierung der Grundbücher die Grundbuchämter zukunftssicher und optimal aufgestellt sind, was auch den Bürgerinnen und Bürgern durch kürzere Bearbeitungszeiten zugutekommt und zudem den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein stärkt. Die Entscheidung zur Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs und der elektronischen Akte in diesem Bereich ist daher eine folgerichtige Maßnahme und ein weiterer wichtiger Schritt zur digitalen Justiz“, betonte Spoorendonk.
Schleswig-Holstein ist nach Baden-Württemberg und Sachsen das dritte Bundesland, das in diesen Angelegenheiten den elektronischen Rechtsverkehr eröffnet und zugleich die elektronische Akte einführt. Bis 2022 müssen alle Gerichte und Anwälte im Bundesgebiet auf die elektronische Verwaltungs- und Gerichtsakte umstellen.
Welche Möglichkeiten es für eine leistungsfähige, digitale Justizverwaltung und Gerichtsbarkeit gibt, zeigt die PDV-Systeme GmbH auf dem EDV-Gerichtstag vom 24. - 26. September 2014 in Saarbrücken.