Redakteurin: Wann wurde Otto Gerüstbau gegründet und seit wann sind Sie im Unternehmen tätig?
Die Otto Gerüstbau GmbH wurde 1990 nach der Wende gegründet und seit 8 Jahren bin ich glücklich darüber, ein Teil davon zu sein und mich aktiv einbringen zu können. Während es anfangs meine Aufgabe war, als Gerüstbaumeister hauptsächlich Kollegen auszubilden, bin ich inzwischen der zentrale Mittelpunkt der Firma und arbeite an der Entstehung und Optimierung von Prozessen und Systemen wie z. B. der Lagerplatzorganisation. Insgesamt hat Otto Gerüstbau inzwischen ca. 40 Mitarbeiter.
Redakteurin: Wie hat sich Otto Gerüstbau in Bezug auf den Leistungsumfang über die Jahre entwickelt?
Anfangs lag der Fokus klar auf dem Fassadengerüstbau und vereinzelt wurden Raumgerüste sowie Wetterschutzdächer von uns gebaut. Inzwischen hat sich der Anteil der klassischen Fassadengerüste etwas verkleinert und durch die Systemumstellung zu PERI sind zudem auch Traggerüste und speziellere Gerüstanforderungen, wie z. B. im Infrastrukturbau, in unserem Leistungsumfang zu finden. Generell ist es unser Anspruch, möglichst jeder Gerüstanforderung gerecht zu werden und für unsere Kunden immer eine passende Lösung zu finden.
Redakteurin: Was macht Otto Gerüstbau einzigartig? Wie unterscheiden Sie sich im Vergleich zu anderen Unternehmen in Ihrer Region?
Uns zeichnen drei Faktoren aus: Der wichtigste Punkt ist die hohe Qualität unserer Gerüste, die wir bauen. Da ist es auch mir persönlich ein großes Anliegen, dass wir keine 08/15 Gerüste bieten, sondern ordentliche Gerüste zur Verfügung stellen – auch in der Außendarstellung. Des Weiteren spricht unsere Schnelligkeit im Auf- und Abbau für uns, die durch unsere stabile Logistik, eingespielte Abläufe und Teamwork der Kolonnen erzielt wird. Und drittens sind wir ein zuverlässiger Partner, von dem Zusagen gehalten werden. Zusammengefasst kann man sagen, dass die Firma Otto wie eine Art „Mutti“ ist, die immer eine Lösung findet.
Redakteurin: Auf Ihrem Firmenlogo ist ein Elefant abgebildet. Was hat es damit auf sich?
Hierzu gibt es mehrere Mythen. Zum einen wird unser Elefant oft auch mit einem Mammut verwechselt, hat aber im Kern die gleiche Aussage: Es soll Stärke symbolisiert werden. Zum anderen hat mir mein Chef erzählt, dass ihm damals bei der Logo-Suche der Gedanke von „Otto und seinen Ottifanten“ kam und folglich der Elefant daraus entstanden ist. Letztendlich sind wir hier alle stolz auf unseren Elefanten. Er repräsentiert unser Unternehmen und dient als Wiedererkennungsmerkmal in der Region.
Redakteurin: Wie sind Sie persönlich zum Gerüstbau gekommen?
Die Begeisterung für den Gerüstbau habe ich schon im Kindesalter für mich entdeckt. Da mein Stiefvater einen Gerüstbaubetrieb hatte, kam ich früh mit der Branche in Berührung und lud bereits mit 8 Jahren Kleinmaterial von LKWs ab. Mit 15 Jahren habe ich dann in den Ferien schon fest mitgebaut, ehe ich dann nach meinem Schulabschluss die Gerüstbaulehre im Betrieb meines Stiefvaters begann. Während der Lehre wechselte ich auch zu anderen Gerüstbaubetrieben, die mich alle geprägt und mir unterschiedliche Fähigkeiten von Logistik bis Bau-Kreativität mit auf den Weg gegeben haben. So war es möglich, dass ich während der Ausbildung schon als Kolonnenführer eingesetzt wurde und die Lehre als Landessieger abschloss. Anschließend machte ich auch noch meinen Gerüstbaumeister, bevor ich dann bei Otto Gerüstbau einstieg.
Redakteurin: Was fasziniert Sie am Gerüstbau?
Der Gerüstbau gibt mir ein Gefühl von Freiheit, weil man Aussichten bekommt, die unbeschreiblich sind und die man nur als Gerüstbauer erleben kann. Außerdem macht es mich unglaublich stolz, wenn das Gerüst fertig gestellt ist und ich mich über die Teamleistung freuen kann. Ich würde sogar sagen, dass für mich Gerüste manchmal wie Denkmäler sind, die leider immer nur für kurze Zeit zu sehen sind.
Redakteurin: Gibt es für Sie eine Art „Herzensprojekt“, das Sie in Vergangenheit realisiert haben oder an dem Sie aktuell arbeiten?
Hier gibt es ein Projekt, mit dem ich sehr positive, aber auch gemischte Gefühle verbinde: Die Oderbrücke Küstrin-Kietz. Die Eisenbahnbrücke, die Deutschland und Polen verbindet, und 18 Meter hoch ist, ist natürlich beeindruckend, wenn man davorsteht. Es macht mich unglaublich stolz, dass wir hier in Zusammenarbeit mit PERI unter enormen Zeitdruck, der uns aufgrund von Planungsverzögerungen im Vorhinein mitgegeben wurde, eine super Arbeit geleistet haben, die nur wenige Gerüstbauunternehmen umsetzen können.
Doch genau an diesem Punkt bin ich gleichzeitig auch enttäuscht, dass diese großartige Leistung von unseren Jungs, innerhalb von 6 Wochen dieses Großprojekt zu realisieren, von manchen Beteiligten dieser Baustelle nur wenig geschätzt und anerkannt wurde. Insbesondere tut es mir für unsere Jungs leid, dass dieser große Zeitdruck, der auf ihnen lag, nicht wertgeschätzt wurde und hier sehe ich auch ein allgemeines Problem, dass Gerüstbauer in der Baubranche oftmals nicht die Anerkennung bekommen, die sie verdient haben.
Redakteurin: Welche Herausforderung sagen Sie für den Gerüstbau im Allgemeinen voraus?
Meine Vermutung ist, dass nach der TRBS 2121-1 nun Spalten und Stolperkanten auf dem Gerüst ein großes Thema werden. Doch dieser Problematik kann ich entspannt entgegenblicken, da wir hier bereits bei der Investition in PERI weitergedacht haben und hier gut aufgestellt sind. Wir können mit PERI UP versatz- und stolperfreie Belagsflächen schaffen und bieten somit eine sichere Arbeitsfläche. Generell wird das Thema Sicherheit im Gerüstbau in Zukunft eine immer wichtiger werdende Rolle spielen.
Redakteurin: Wie meistern Sie den Fachkräftemangel, was tun Sie für Ihre Mitarbeiter?
Für mich gibt es keinen Fachkräftemangel, denn meiner Meinung nach sind genug qualifizierte Gerüstbauer vorhanden. Die Schwierigkeit liegt darin, diese Arbeiter ins eigene Unternehmen zu bekommen. Unser guter Ruf in Hinsicht auf die Arbeitsbedingungen hilft uns hier geeignetes Personal für uns zu gewinnen. Dazu gehört ordentliche Arbeitskleidung, deren Reinigung auch von uns übernommen wird, Struktur sowie klare Abläufe, „leichtes“ Arbeiten und das angenehme Arbeitsklima untereinander. Wir sehen uns hier bei Otto als eine große Familie, die zusammenhält und sich privat wie beruflich gegenseitig unterstützt – ein Geben und Nehmen eben. Beim regelmäßig stattfindenden Grillfest, bei dem ich höchstpersönlich für das Zubereiten der Burger zuständig bin, stärken wir diese zwischenmenschlichen Beziehungen und unsere Mitarbeiter haben die Möglichkeit neue Ideen einzubringen.
Redakteurin: Was war für Otto Gerüstbau ausschlaggebend bei der Entscheidung zur Investition in PERI UP?
Im Zuge der TRBS-2121-1 mussten wir uns Gedanken über unser bisheriges Gerüstsystem machen. Ich habe mich erkundigt und bin dann auf PERI gestoßen. Nachdem ich mit unserem zuständigen Fachberater in Kontakt gekommen bin und uns vor Ort in Dresden/Klipphausen das System ausführlich vorgestellt wurde, stellte sich für uns heraus, dass wir mit PERI UP den richtigen Weg einschlagen und wir mit diesem System mehr Potenzial haben, da es uns eine hohe Flexibilität bietet.
Redakteurin: Gibt es Merkmale, die Sie besonders von PERI oder vom PERI UP Gerüstbaukasten überzeugen?
Es gibt viele Merkmale, die wir schätzen: Die innovative Bauweise mit dem Easystiel an der Fassade, die Flexibilität, die hohe Qualität, die stolperfreien Belagsflächen, den integrierten Gerüstknoten an Fassadengerüstbauteilen, das integriert vorlaufende Geländer, aber vor allem die Möglichkeit, sicher ganz viel umbauen zu können. Du baust mit dem PERI UP Gerüstbaukasten ein sauberes Gerüst – du steckst anstatt aufwändig zu schrauben und dann bist du fertig. Das ist der Grund, warum 10 Kisten Kupplungen auf dem Hof stehen, die wir nicht benötigen.
Auch die Kombination aus PERI UP und dem VARIOKIT Ingenieurbaukasten überzeugt mich, da wir hier noch flexibler sind und man aufgrund des Lochabstands von 12,5 cm immer im Raster ist. Egal ob als Wandkonsole oder als Auflager – uns wird dadurch ermöglicht, den Kunden mehr anzubieten und mehr Lasten über das Traggerüst abzutragen. Da VARIOKIT insbesondere bei speziellen Projekten benötigt wird und somit nicht täglich im Einsatz ist, mieten wir diese Bauteile über den Mietpark von PERI.
Redakteurin: Geben Sie uns einen Ausblick: Wo geht für Otto Gerüstbau die Reise im Gerüstbau hin?
Groß, größer, am größten – das ist mein Ziel. Allerdings möchte ich hierfür zuerst alle Prozesse und Abläufe des Unternehmens hier vor Ort stabilisieren und optimieren, damit ein gesundes Wachstum entstehen kann. Daher möchten wir den Betrieb aktuell nicht vergrößern, können uns das aber für die Zukunft sehr gut vorstellen – auch mit weiteren Standorten. Hierzu gehört es auch, dass wir uns in der Personalführung treu bleiben und unsere Mitarbeiter gerne zur Arbeit gehen.
Projekttechnisch möchten wir zukünftig auch häufiger Großbaustellen in Zusammenarbeit mit PERI umsetzen und den Menschen in unserer Region generell vermitteln: Wenn du ein Problem in Hinsicht auf den Gerüstbau hast, holst du dir den „Elefanten“ und du hast einen zuverlässigen und starken Partner an der Seite.
Redakteurin: Wie kann PERI Otto Gerüstbau bei der Entwicklung auch zukünftig unterstützen?
Wir wünschen uns für die Zukunft weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit PERI, bei der ich besonders die Unterstützung der Statiker und unseres zuständigen Fachberaters schätze. Die Gewissheit, dass ein Anruf reicht und PERI mit Rat und Tat zur Seite steht, ist ein großes Plus, das insbesondere bei der Umsetzung von anspruchsvollen Projekten hilft. Außerdem wünsche ich mir, dass die Idee des PERI UP Gerüstbaukastens weiterverfolgt wird und effektive Zusatzbauteile in Abstimmung mit uns Gerüstbauern erstellt werden. Hier können wir unsere praktischen Erfahrungen einbringen und dann gemeinsam mit PERI den Gerüstbau innovativ vorantreiben und beschleunigen.