Die Fläche des ehemaligen Kaufhaus-Forums an der Amberger Bahnhofstraße umschließt fast einen kompletten Häuserblock mit mehreren Gebäuden. Kern des Ensembles sind zwei denkmalgeschützte Objekte, deren Fassaden größtenteils erhalten sind: ein über dreihundert Jahre altes, viergeschossiges Barockgebäude mit Innenhof sowie direkt anschließend ein klassizistisch anmutendes Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Nach wechselnden Nutzungen und langem Leerstand hat die Bauart GmbH Amberg die Federführung übernommen, um das Filetstück in der Innenstadt mit einem Mix aus Hotel, Gastronomie, Restaurants, Einzelhandel und Wohnungen als „Drei Höfe“ wieder zum Leben zu erwecken. Zusätzlich zum barocken Innenhof gewähren zukünftig zwei weitere Innenhöfe den Passanten geschützte Aufenthaltsräume unter freiem Himmel. Als neuer Anziehungs- und Treffpunkt soll sich eine große gläserne Dachterrasse auf drei Stufen über mehrere Gebäude ziehen und einen fantastischen Rundblick über die Dächer Ambergs bieten.
Vielseitiger PERI UP Gerüstbaukasten für anspruchsvolle Aufgaben
Der gesamte Bestand wird nun saniert und umgebaut, um die historische Bausubstanz wieder sichtbar zu machen und die neuen Bauten anzugliedern. Dazu müssen sämtliche Fassaden eingerüstet werden. Die liebenswerte Charakteristik historischer Altstädte mit ihren engen Gassen, verwinkelten Häusern und individuellen Fassaden stellt Gerüstbauer allerdings vor größere Herausforderungen, denn Platz ist Mangelware und Flexibilität ein Muss. Ein klarer Fall für die Gerüstbau Seitz GmbH aus Pilsach und den Gerüst- und Schalungshersteller PERI: „Die Aufgabenstellung war hier sehr anspruchsvoll, da wir mit PERI eine Lösung konzipieren wollten, die für uns gleichermaßen schnell und wirtschaftlich ist“, erinnert sich Inhaber Helmut Seitz. „Dabei ist das unsere erste Baustelle, die wir gemeinsam abwickeln.“
Gefragt war eine hochflexible Gerüstlösung. Diese sollte als Arbeits- und Schutzgerüst an der Fassade sowie als Traggerüst einsetzbar sein. Zusätzlich beinhaltete das Konzept die Ausbildung einer Arbeits- und Lagerplattform, die gleichzeitig als Fassadenabstützung diente, um Zwischendecken im Gebäude ausschneiden zu können. Für diese anspruchsvollen und vielfältigen Aufgaben verließ sich Seitz auf den PERI UP Gerüstbaukasten, denn das Gerüstsystem ist für annähernd alle Anwendungen geeignet. Gleichzeitig ist es durch das geringe Bauteilgewicht und die nahezu kupplungsfreien Verbindungen leicht und schnell zu montieren. Selbstsichernde Beläge und die vorlaufende Geländermontage sorgen zudem für eine hohe Sicherheit auf der Baustelle. Ergänzt durch VARIOKIT Systemelemente aus dem PERI Schalungsmietpark entsteht aus dem PERI UP Gerüstbaukasten ein Super-Baukasten, der die bei diesem Projekt geforderte Flexibilität erfüllt. Das berichtet auch Bauleiter Florian Weiß: „Gemeinsam mit unserem regionalen PERI Fachberater Thomas Scheuerlein ist es uns gelungen, eine Kombination aus Arbeits- und Schutzgerüsten des PERI UP Gerüstbaukastens inklusive der VARIOKIT Wandabstützung zu entwerfen, mit der sich alle Anforderungen ökonomisch realisieren lassen.“
Wirtschaftliche Lösungen durch flexible Gerüstsysteme
Wie clever diese Kombination ist, zeigt sich an der bis zu 15 m hohen klassizistischen Hauptfassade: Das Stützgerüst und das Fassadengerüst können sowohl gemeinsam als auch getrennt stehen. Das hat bereits beim Aufbau Vorteile, denn die Wandabstützung wurde zu zwei Dritteln vormontiert, wobei das 1,00 m breite Fassadengerüst mit seinen 33 cm breiten Innenkonsolen direkt als Arbeits- und Schutzgerüst zum Einsatz kam. Erst recht zeigt sich die Stärke des PERI Super-Baukastens im Bauverlauf: Nach dem Abbruch und dem Neubau der Zwischendecken können die Gerüstbauer das Stützgerüst später einfach entfernen, während das Fassadengerüst bis zum Ende der Sanierungsmaßnahmen stehenbleibt.
Am Barockgebäude kommt die Flexibilität des PERI UP Gerüstbaukastens erneut zum Tragen: Hier wurde nicht nur der gesamte Innenhof mit einem Fassadengerüst ausgestattet, sondern auch eine Gerüstüberbrückung mit einer Arbeits- und Lagerplattform in 10 m Höhe erstellt – alles aus Systembauteilen, ausschließlich mit Diagonalabhängungen und bis auf die Verankerung an den Wänden komplett kupplungsfrei. Dafür wurden Wandabstände und Feldeinteilung so geplant, dass das Flächengerüst mit einer maximalen Belastung der Lastklasse 4 auf der gesamten Fläche gebaut werden konnte. Die so entstandene doppelte Lagerfläche wird im Aufstellbereich der Gerüste für das schwere Material sowie Lkw-Container genutzt, wogegen auf der großen Lastplattform das leichte Ausbaumaterial vorgehalten und verarbeitet wird.
Wenige Systemteile, viel Freiraum für kreative Planung
Gerüstbauer Seitz erstellte zusätzlich diverse Traggerüstkonstruktionen, unter anderem eine Unterstützung der Gebäudezufahrt für schweres Gerät wie Lkw und Bagger sowie die Abstützung eines Krans in den umliegenden Untergeschossen, da die eigentliche Aufstandsfläche im Innenhof nicht tragfähig genug war. Bauleiter Florian Weiß freut sich über das flexible System: „Beim PERI UP Gerüstbaukasten ist mit sehr wenigen Teilen sehr viel realisierbar. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten lassen den notwendigen Freiraum für Kreativität und die Entwicklung individueller, sicherer und wirtschaftlicher Lösungen.“ Geplant wurde das Projekt in Zusammenarbeit zwischen Gerüstbaufirma und dem regionalen PERI Fachberater Thomas Scheuerlein. Dazu gehörten die 2D- und 3D-Planung ebenso wie die statische Berechnung. Helmut Seitz ist vom Projektablauf beeindruckt: „Die Zusammenarbeit mit PERI ist vorbildlich und macht in jeder Hinsicht Freude. Deshalb haben wir uns nach Rücksprache mit unseren Monteuren dazu entschlossen, die Partnerschaft fortzuführen und weiter in den PERI UP Gerüstbaukasten zu investieren.“ Gesagt, getan: Seitz und PERI haben bereits neue Baustellen an klassischen Fassaden, aber auch im Industriebereich in Arbeit.
Gerüstbauunternehmen
Gerüstbau Seitz GmbH, Pilsach
Projektbetreuung
PERI Niederlassung Nürnberg; Competence Center Industrie, Weißenhorn