Dr. von der Wense ist es gelungen, im Rahmen seiner Dissertation das Thorium-Isomer Thorium-229m, nach dem seit über 40 Jahren intensiv gesucht wurde, direkt nachzuweisen. Damit schuf Dr. von der Wense die Grundlage für die zukünftige Entwicklung einer Atomkern-Uhr. Das Isomer zeichnet sich durch die kleinste bekannte Anregungsenergie aller Atomkerne aus. Bei einer Atomkern-Uhr würde man den niedrigliegenden Übergang von Thorium-229m zum Grundzustand als Zeittakt verwenden. Im Gegensatz zu optischen Atomuhren, bei denen Übergänge in der Atomhülle genutzt werden, würde eine Atomkern-Uhr eine wesentlich genauere Zeitmessung erlauben. Der Grund dafür ist, dass Atomkerne sehr viel weniger anfällig für äußere Störungen wie elektrische und magnetische Felder in der Umgebung sind als die Atomhülle. Mit einer Atomkern-Uhr ließe sich sogar untersuchen, ob bestimmte Naturkonstanten tatsächlich konstant sind oder sich im Lauf der Zeit minimal verändern. Eine Atomkern-Uhr könnte relativ kompakt gebaut und dann beispielsweise für die nächste Generation des Navigationssystems GPS in einem Satelliten ins All geschossen werden.
Für seine Arbeit erhielt Dr. Lars von der Wense Dissertationspreise der LudwigMaximilians-Universität München und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
„Viele Forschungseinrichtungen sind seit Jahrzehnten Partner von Pfeiffer Vacuum. Unsere Vakuumlösungen werden auch an der Fakultät für Physik der LudwigMaximilians-Universität München erfolgreich eingesetzt und wir freuen uns, dass Dr. von der Wense seine theoretischen Annahmen dort bestätigen konnte“, sagte Dr. Ulrich von Hülsen, Vorstandsmitglied der Pfeiffer Vacuum Technology AG, bei der Ehrung des Preisträgers.
Der Röntgenpreis wird jährlich im Rahmen des Akademischen Festaktes der Justus-Liebig-Universität für hervorragende Arbeiten zur strahlenphysikalischen und strahlenbiologischen Grundlagenforschung verliehen. Die Auszeichnung ist nach Wilhelm Conrad Röntgen benannt, der 1879 bis 1888 als Professor in Gießen tätig war. Hauptsächlich sollen Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlern gewürdigt werden. Gestiftet wird der mit 15.000 Euro dotierte Preis von Pfeiffer Vacuum und der Dr. Erich Pfeiffer Stiftung sowie von der Ludwig-Schunk-Stiftung. Am 29. November, einen Tag vor der Preisverleihung an der JLU, besuchte Dr. Lars von der Wense Pfeiffer Vacuum und berichtete von seinen Forschungsergebnissen.