Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) initiierte das Projekt für ein solares Milchkühlsystem. In einer Gemeinschaftsarbeit zwischen der Universität Hohenheim und Phaesun GmbH, einem Großhändler für Off-Grid Photovoltaik und Windkraftsysteme, wurde ein System entwickelt, dass Bauern in infrastrukturell schlecht entwickelten Gebieten die Möglichkeit gibt, Milch zu kühlen. Die hohen Temperaturen sorgen in den ruralen Gebieten dafür, dass ein großer Teil der Milch nicht für die Weiterverarbeitung geeignet ist, auf Grund von hohem Bakterienwachstum.
Das neue System macht es möglich, mit Hilfe von Solarenergie, unabhängig vom Stromnetz Eis zu produzieren und so die Kühlkette von der Lagerung bis zum Transport aufrecht zu erhalten. Hierfür werden normale Gleichstrom Kühlschränke eingesetzt. Allerdings wird der Strombedarf für die Kühlung der gewonnenen Solarenergie angepasst, so dass eine durchgehende Eisproduktion gewährleistet ist. So werden Schwankungen des solaren Ertrags, z.B. in den Nachtstunden erfolgreich ausgeglichen. Bisher wurden Projekte in Kenia und Tunesien mit großem Erfolg umgesetzt. Der Vorteil dieses Systems liegt in der einfachen Handhabung und der Flexibilität.
Insgesamt gab es 133 Einreichungen aus 21 Ländern. Im Bereich „Solar Projects“ gab es 15 Finalisten und 5 Preisträger in dieser Sparte.
Für die Jury waren besonders die potenziellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Bedeutung und sorgten für die Entscheidung als bestes Projekt in der Kategorie „Herausragende solare Projekte“. Tobias Zwirner, Geschäftsführer der Phaesun GmbH und Victor Torres Toledo Projektmanager der Universität Hohenheim freuen sich über die Auszeichnung und die Beachtung dieses Projektes. Für beide ist es eine Herzensangelegenheit, die Lebenssituation der Menschen vor Ort zu verbessern und das durch nachhaltige, unabhängige Lösungen, die besonders zukunftsfähig sind. „Wir freuen uns sehr, dass unser System bei der Jury solchen Anklang gefunden hat, das zeigt uns wieder einmal, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Tobias Zwirner nach der Preisverleihung.