Mit dem neuen Pharmalogistikzentrum erweitert Pharmaserv das Dienstleistungsangebot um weitere 14.200 m² und erhöht seine Kapazitäten auf 35.000m² hochwertige Pharmafläche. Das 2020 ursprünglich für den Großhandel von Bio-Lebensmitteln gebaute Lager wurde von Pharmaserv in nur vier Monaten auf Pharma-Standards (GMP und GDP) umgebaut und qualifiziert. In drei unterschiedlichen Temperaturzonen können nun sensible Fertigarzneimittel gelagert, kommissioniert sowie transportsicher verpackt werden. Das Lager ist zudem auch für pharmazeutische Verbrauchs- und Verpackungsartikel geeignet.
„Das neue Pharmalogistikzentrum ist Teil unserer Wachstumsstrategie und Ausdruck unseres Anspruchs, führender Anbieter von integralen und ganzheitlichen Standortmanagement- und Serviceleistungen für Pharma und Life-Science in der DACH-Region zu sein“, sagt Dr. Martin Egger, Geschäftsführer von Pharmaserv und der Infrareal Holding: „Pharmaserv hat in den vergangenen fünf Jahren rund 110 Mio. Euro in den Standort Marburg und in neue standortübergreifende Dienstleistungsprodukte investiert.“ Für wachsendes Geschäft sorgen aktuell nicht nur das generelle Mengenwachstum in der Pharma- und Life-Science-Industrie, sondern auch die Unsicherheiten in den Lieferketten infolge der Corona-Pandemie und des Russland-Ukraine-Konflikts. Mit der Spezialisierung auf anspruchsvolle Logistiklösungen für biopharmazeutische Arzneimittel bedient Pharmaserv einen stark wachsenden Markt.
Absicherung der Lieferketten treibt den Bedarf
„Unsere Kunden stocken ihre Bestände deutlich auf – deshalb brauchten wir in kurzer Zeit weitere Kapazitäten“, erklärt Manuel Papstein, Head of Business Development bei Pharmaserv Logistics. „Ressourcen und Bestände werden zunehmend als Reserven für die Resilienz betrachtet“, unterstreicht auch Andreas Gmür, Head of Logistics beim Beratungsunternehmen Camelot Management Consultants.
Zum Schutzkonzept gehören der Brandschutz nach FM Global, die Videoüberwachung, Zugangskontrollen und ein Schädlingskontrollkonzept. Voneinander unabhängige Kältekreise mit adiabatischer Vorkühlung sorgen für zusätzliche Sicherheit und effiziente Energienutzung. Leistungsstarke Ventilatoren verhindern, dass im Lager Temperaturschichtungen entstehen. Ein Cloud-basiertes Temperaturmonitoring überwacht die Einhaltung der Temperaturbereiche und informiert über Anlagenprobleme. Das Alarmsystem ist an die rund um die Uhr besetzte Pharmaserv-Sicherheitszentrale in Marburg angebunden – dadurch wird ein höchstmögliches Sicherheitsniveau erreicht.
Auch in puncto Nachhaltigkeit erfüllt das Pharmalogistikzentrum hohe Standards: Dazu gehören die Wärme- und Kälteversorgung mit Wärmepumpen, eine eigene Photovoltaik-Anlage sowie Ladestationen für Elektroautos. Das Gebäude erfüllt die Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und wurde mit dem Gold-Zertifikat ausgezeichnet.
Eine Besonderheit des neuen Pharmalogistikzentrums ist das vollautomatische Lagersystem, in dem Roboter bis zu 180 Picks pro Stunde tätigen können. Dieser Autostore kann bis zu 5.000 Behälter temperaturqualifiziert im Bereich 2°C bis 8 °C und 25.000 Behälter im Bereich 15°C bis 25°C aufnehmen und wird derzeit an die Anforderungen der Pharmaindustrie angepasst. „Unser Autostore wird das erste Lagersystem dieser Art sein, das GMP-qualifiziert ist“, erklärt Johannes Kutscher, Head of Projects & Operational Excellence bei Pharmaserv Logistics und ergänzt: „Dass wir den Umbau zum Pharmalogistikzentrum in so kurzer Zeit geschafft haben, verdanken wir den enormen Synergien zwischen den Pharmaserv-Geschäftsbereichen Logistik, Technik und Standortmanagement.“
„Mit Marburg und Groß-Gerau und Gießen ist Pharmaserv Logistics bereits sehr gut aufgestellt, aber wir planen weiter in den anderen deutschen und europäischen Pharmaclustern zu wachsen“, erklärt Manuel Papstein. Pharmaserv plant, bereits in 2024 ein weiteres Pharmalogistikzentrum in Nordrhein-Westfalen zu eröffnen. „Wir verfolgen einen klaren Wachstumsplan und haben vor, als Infrareal-Gruppe durch weitere Zukäufe zu wachsen“, blickt Dr. Martin Egger nach vorn.