"Wir möchten uns für diese gemeinsame Zeit, die langjährige Treue zur photokina und die damit verbundene Begeisterung herzlich bedanken."
Das klingt schon fast danach, dass es die photokina in der bekannten Art nicht mehr geben wird. Was bedeutet das für die Fotoindustrie? Oder anders ausgedrückt:
"Wer hat die photokina vermisst"?
Das Thema Messe, früher war auch der Begriff Leistungsschau üblich, hat sich verlagert ins Internet. Die Darstellungsmöglichkeiten haben sich verändert und sogar verbessert. Der Kunde ist mittlerweile auch daran gewöhnt, sich Informationen aus dem Internet zu besorgen. Imaging Kunden im hochwertigen Bereich sind ohnehin technik-afin und haben auch in der Vergangenheit bereits den Fachhandel gemieden, wenn es um die Informationsbeschaffung ging. Warum also sollte man zum Kaufen zum Fachhandel gehen.
Nicht nur die Messe ist davon betroffen. Es gibt auch den typischen Außendienst längst nicht mehr. Auch daran hat man sich gewöhnt. Der Ausdruck von Trauer ist aber immer geheuchelt. Denn im nächsten Augenblick wird nach dem billigsten Angebot im Internet gesucht. Und so verändern sich eben Gewohnheiten und Märkte. Mal schleichend mal eruptiver. Corona hat das mit Sicherheit beschleunigt. Allein die immense Zahl der neu angeschafften Laptops durch Corona wird diesen Trend beschleunigen. Ein Zurück wird es nicht geben. Und das hat die Messeleitung offensichtlich erkannt.
In Zahlen ausgedrückt sieht das dann so aus (Auszug aus der Pressenotiz der photokina):
"Schon vor der Corona-Pandemie war der Imaging-Markt mit jährlich zweistelligen prozentualen Rückgängen stark in Bewegung. Die Dynamik hat sich 2020 massiv verstärkt und war zuletzt mit einem Minus im Bereich um die 50 Prozent verbunden."
Ende Zitat
Es ist sicher auch niemanden verborgen geblieben, dass auch in der Fotobranche die Einschläge näher gekommen sind. Das fängt schon mit der drohenden Tatsache an, dass Städte die Passbilder selber machen möchten bis dahin, dass es in naher Zukunft das ausgedruckte Passbild nicht mehr benötigt wird. Die Passbilder waren aber die Garantie für die Miete des Fotostudios. Die Internetdienstleister tragen sicher auch einen Teil dazu bei, dass sich die Druckkapazität konzentriert. Diese Mosaiksteine, und davon gibt es sehr viele, verändern den Markt. Wer sich als Fotograf auf den Abgang vorbereitet, braucht keine Messe mehr.
Was für die Dienstleistung gilt, gilt aber auch für die Hardware. Der Umbruch bei den Kameras ist so brachial, dass hier damit zu rechnen ist, dass Marktteilnehmer ausscheiden. Und das trifft dann auch renommierte Unternehmen aus dem Kamera- und dem Objektivsegment. Es ist nicht allein die Marktsättigung. Es ist auch ein technologischer Umbruch. An vorderster Stelle dürfte das mobile Device stehen, dass mittlerweile Bilder und Filme produziert, die für den Normalbürger bereits als mehr als ausreichend bezeichnet werden dürfen. Wo also ist der Platz für die Einsteigerkameras? Diesen Platz gibt es de facto nicht mehr. Wenn, dann im Spaß-Segment mit Polaroid und FUJI für die Kinder. So gibt es unzählige Nischen. Das bedeutet, dass es kleine Losgrößen gibt, die aber gleichzeitig zielgerichtet vermarktet werden müssen.
Die von der photokina verkündeten Zahlen sind bemerkenswert. In der Vergangenheit (mit Wachstum) war schon Aufregung zu spüren, wenn es mal einstellige Prozentwerte abwärts ging. Welche Spirale ist da also in Gang gesetzt?
Die Industrie lernt schnell und versucht das Internet zu nutzen. Letztendlich ist der Trend eindeutig auszumachen, dass die großen Hersteller den Weg zum Endkunden suchen. Und dies schon seit Jahren. Was also geschieht in Zukunft mit dem Fachhandel und den Fachhandelsverbänden bzw. deren Logistikunternehmen? Ohne Namen nennen zu müssen, hat jeder den Konzentrationsprozess im letzten Jahr erlebt. Und hier ist sicher noch kein Ende in Sicht.
Was ist der Mehrwert eines Fachhandelsverbandes, wenn man das gewünschte Gerät bei Amazon günstiger bekommt und es auch noch ohne Gründe retounieren kann. Kleine Händler werden überlegen, wenn sie sich noch flexibler an den Markt anpassen und Ihre Einkaufspolitik optimieren. Ob es wegen Corona bei den Fachhandelsverbänden noch zu einer Pleitewelle kommt bleibt abzuwarten. Die Wahrscheinlichkeit dürfte steigen.
So schwarz wie das Szenario sich jetzt darstellt ist es aber nicht. Es ist schlicht ein Wandel.
Das ist am Beispiel der Photolux GmbH auszumachen. Der Geschäftsführer Gerhard Weinrich kann wahrscheinlich Ende 2020 das beste Jahr in der Firmengeschichte verkünden, trotz oder wegen Corona. Warum das so ist, erklärt Weinrich gerne? Einige Punkte sind als Grundlage zu verstehen:
1 Frühzeitige Ausrichtung auf die neue Medienlandschaft
2 Bedürfnisse der Fotografen erkennen und handeln
3 Akzente mit eigenen Themen setzen
4 Richtungsweisende Entwicklungen zügig einbeziehen
Konkret stellt sich das dann wie folgt dar für die Punkte eigene Akzente setzen bzw. richtungsweisende Entwicklungen einbeziehen. Es war schnell klar, dass eigene Entwicklungen nicht für den Massenmarkt umgesetzt werden können. Daher richtet sich der Fokus auf die Oberliga der Fotografen. Dies im Hinblick auf die Kameraausstattung wie auch dem technologischen Anspruch. Diese beiden Punkte verlaufen nicht deckungsgleich. Viele Fotografen besitzen eine ausgezeichnete Kameraausstattung nutzen diese aber nicht aus. Umgekehrt gibt es auch oft einen hohen Anspruch aber die Ausrüstung oder das know how hält nicht stand. Leider werden diese Themen meist punktuell behandelt. Es fehlt die Gesamtsicht auf den fotografischen Workflow. Und genau hier setzt die Photolux GmbH an.
Mit dem Prozessgedanken #FinaleKomposition wird der Gesamtansatz behandelt. Wer zu Beginn des fotografischen Wirkens nicht optimal arbeitet, wird diese Versäumnisse nicht mehr nachholen können. Egal mit welcher Software das versucht wird. Der richtige Einklang von Kamera und Objektiv, gepaart mit dem notwendigen fotografischen Wissen schafft die Voraussetzungen für die optimale Ausgangslage. Einschränkend sei gesagt, dass es natürlich andere Ziele in der Fotografie gibt, als die bestmöglichen Farben, Kontraste und Bildauflösungen. Aber warum werden hochauflösende Kameras gekauft? Warum haben wir eine rasante Entwicklung in Richtung 100 Megapixel und mehr? Weil es niemand interessiert? Mitnichten!
Die Kamera- und Objektivhersteller lassen zunehmend Ihre Muskeln spielen und zeigen wieder den Unterschied der qualitativen, physikalischen Optik als Gegenstück zu den mobilen Geräten. Wie dieser Wettlauf ausgeht ist nicht vorherzusagen. Es wird sich aber in jedem Fall die Schere weiter öffnen zwischen der allgemeinen Verfügbarkeit und speziellen Kameras und Objektiven für die Spezialistenklasse. Unabhängig davon, ob diese Leistung für berufliche Zwecke genutzt werden kann oder dem Hobby dient. Der Trend geht eindeutig in Richtung Hobby. Im beruflichen Umfeld muss man erst einen Käufer für die bessere Leistung finden. Und da ist der Normalbürger sehr oft überfordert bzw. ohne Anspruch.
Dieses Problem ist bei den meisten Fotostudios zu erleben. Die Antworten liegen meist schon auf der Zunge, wenn es um die Frage geht, warum so wenig Hahnemühlepapiere eingesetzt werden. Erstens weil niemand danach fragt und zweitens weil es für diese Kunden angeblich zu teuer ist. Lieber rechnet man hier die Picoliter aus und kalkuliert mit dem Tintenpreis um den Verkaufspreis eines Fotos zu bestimmen. Mit dieser Methode erreicht man schwerlich Kunden mit Anspruch. Neue Käuferschichten auch nicht. Diese bewegen sich im Internet.
Zurück zur Ausrichtung der Photolux GmbH zum Punkt richtungsweisende Entwicklungen zügig einbeziehen. Der Fotograf im Jahr 2020 ist anspruchsvoll, gebildet und experimentiert an seinem eigenem Workflow. Die #FinaleKomposition dient dazu, dass sich der Fotograf an diesem Workflow orientieren oder messen kann. Nur mit einem klaren Wunsch, einem Ziel, einer Herausforderung wird die neue (bereits vorhandene) Technik Ihre Wirkung entfalten können. Egal ob es die Komposition betrifft, die Bildbearbeitung, den Druck, die Weiterverarbeitung oder die Präsentation. Diese Gewerke kann man bei der Photolux in Augenschein nehmen in der eigens dafür eingerichten großen Demo-Galerie.
Einschlägige Kurse von der Kamera- Objektivberatung und Anwendung bis zur Drucker- und Fotopapierauswahl stehen zur Verfügung.
Die Kunden erkennen, dass man wenig Chancen hat, die Kameraleistung ins Ziel zu bekommen, wenn man seine Bilder im Internet bestellt. Insofern wird man in Zukunft noch mehr auf den eigenen Drucker angewiesen sein, wenn man seine eigenen Bilder wahrhaftig in Augenschein nehmen will. Photolux zeigt bereits auf, dass nicht der Drucker das Problem ist, sondern die Daten die zur Verfügung gestellt werden. Der Bildschirm entwickelt sich zunehmend zur Schwachstelle im Workflow. Teilweise ist es aber auch schlicht der Mensch, der seinen Anspruch auf das normale Maß reduziert hat.
Neue Trends werden aber immer wieder entstehen. Eine zielführende Neuankündigung dürfte die
Kamera EOS R5 sein mit den RF Objektiven. Hier sieht Weinrich ein Potential entstehen. Mit dieser Canon Kamera können jetzt auch Fotografen Leistungen abrufen, die bislang nicht über die Automatik-Funktion der Kamera hinausgekommen sind. Diese Automatik produziert jetzt Aufnahmen, die so ist zu hoffen, vielleicht die "Handyfotografen" reizt und zur "Zweitkamera" führt. Vielleicht ist vorher noch eine Sehschule vonnöten um die Unterschiede zu erkennen.
Für den versierten Fotografen dürfte diese Canon EOS R5 ein gewaltiger Fortschritt sein. Und genau an diesem Punkt hakt sich die Photolux wieder ein und bietet diese Kamera jetzt im Projektrahmen an und verbindet den Kauf mit einem Workshop oder z.B. mit dem Workflow der zur Druckausgabe führt oder schlicht mit einem Druckerkauf. Warum ist das so? Das Manual hat weit über 900 Seiten. Wenige werden es in Gänze lesen, geschweige denn die Ausführungen verstehen. Die Kamera kann jedoch viel mehr als die Automatikfunktion, mag sie noch so gut sein. Wenn man einen Plan oder eine Stilrichtung wird der tiefere Einstieg in das Manual nicht ausbleiben. Der effizientere, schnellere und erfolgreichere Weg ist der Workshop.
Und da sind wir wieder beim Anspuch. An sich selbst, an die Technikqualität oder einfach dem Bedürfnis die Technik verstehen und anwenden zu wollen.