Die Gestaltung von Ausstellungen sieht sich mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Von der Gebäudehülle, zum Beispiel Fenster, Fassaden sowie dem Eingangsbereich, bis hin zum Innenbereich als Gemäldeverglasung oder Vitrine sind vielfältige Anforderungen zu berücksichtigen. Neben der optimalen Darstellung der Exponate muss ganz besonders an die Sicherheit sowohl der Besucher als auch der ausgestellten Kunstwerke gedacht werden.
Glas als Vitrine und Gemäldeverglasung
Vitrinen sind in der Museumslandschaft sehr oft zu sehen. Neben einer optimalen Durchsicht für den Betrachter sollen sie das Exponat vor Vandalismus und Diebstahl schützen. Wird die Vitrine dennoch beschädigt, dürfen die Glassplitter weder Besucher verletzen noch dem Kunstwerk Schaden zufügen. Als Vitrinenverglasung eignen sich besonders Gläser mit einer Antireflexionsbeschichtung, die zu Verbundsicherheitsglas verarbeitet werden. Bei Verbundsicherheitsglas werden zwei oder mehr Scheiben durch eine innenliegende Folie zusammengehalten. In diesem Fall ist es auch möglich, sogenanntes Weißglas zu verwenden, das eine besonders farbneutrale Durchsicht bietet. Es werden damit mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Der Besucher erhält einerseits eine spiegelungsfreie und farbechte Sicht auf das Exponat. Das Exponat selbst ist durch das Verbundsicherheitsglas gegen physische Einwirkungen geschützt und zusätzlich reduziert Verbundsicherheitsglas die Durchlässigkeit von UV-Strahlen auf weniger als ein Prozent. Wird die Vitrine beschädigt, bleiben die Glassplitter an der innenliegenden Folie haften, wodurch das Verletzungsrisiko minimiert wird. Bei sogenannten Multilaminaten werden sogar mehr als zwei Scheiben miteinander verbunden, der Aufbau kann fast beliebig dick werden. Allgemein gilt: Je dicker der Aufbau aus Verbundsicherheitsglas, desto besser ist das Exponat vor Vandalismus oder Diebstahl geschützt.
Ähnlich verhält es sich bei der Verglasung von Gemälden. Wie bei Vitrinen ist auch hier ein Aufbau des Glases denkbar, der mehrere Funktionen miteinander vereint, wie zum Beispiel Antireflexion mit UV-Schutz, farbneutraler Durchsicht und Schutz vor Vandalismus. Bei sehr großen Kunstwerken ist es sogar möglich, übergroße Gemäldeverglasungen anzufertigen. Die „Schule von Athen“ in der Pinacoteca Ambrosiana in Mailand (s. Foto) wird durch eine einzige 25 Quadratmeter große Scheibe geschützt, die aus zwei Scheiben Weißglas mit Antireflexionsbeschichtung besteht.
Glas in der Gebäudehülle
Nicht nur das Interieur, sondern auch die äußeren Bereiche eines Museums können durch den Einsatz von modernen Funktionsglas zu einem optisch harmonischen und gleichzeitig sicheren Ambiente beitragen. Außerdem lassen sich Funktionsgläser je nach individuellen Anforderungen kombinieren. Verschiedene Spezialgläser mit einem unterschiedlichen Eigenschaften können zum Beispiel zu Sicherheits- oder auch zu Schallschutzglas zusammenlaminiert werden. Sinnvoll ist das, wenn besonders empfindliche Bereiche oder Mobiliar im Museum vor dem Ausbleichen geschützt werden müssen. Mit der Verwendung einer besonderen Schallschutzfolie zwischen den Glasscheiben kann Umgebungslärm, zum Beispiel durch naheliegende vielbefahrene Straßen, ausgeschlossen werden. Die Besucher des Museums können auf diese Weise voll und ganz in die Welt der Kunstwerke eintauchen, ohne durch eine Geräuschkulisse abgelenkt zu werden. Aber auch eine gute Wärmedämmung sowie ein geeigneter Sonnenschutz können helfen, die Ausstellung zu schützen, da sich einerseits Klimalasten reduzieren lassen, andererseits Temperaturschwankungen im Innenraum besser kontrolliert werden können. Möglich ist eine Schallschutz- oder Wärmedämmverglasung auch in Verbindung mit einer antireflektierenden Beschichtung und mit Weißglas. Die Fassade oder der Eingangsbereich verkörpert auf diese Weise Offenheit und Transparenz und wirkt besonders einladend.
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