Bereits zweimal fand die regional ausgerichtete Fachmesse TURNING DAYS West für die Zerspanungstechnik in Dortmund statt. Jeweils knapp 100 Aussteller konnten rund 1.200 Besucher begrüßen, gelobt wurde zwar die hohe Qualität der Besucher, aber die Besucherströme entsprachen nicht den Erwartungen der Aussteller.
Nutzen der Messe steigern
Die Strategie anderer Fachmessen, die zur Steigerung der Attraktivität die Bandbreite der Themen ausweiten um so mehr Besucher anzusprechen, löst das Problem nicht wirklich. Entscheidend ist, den Mehrwert der Messe für die abgegrenzte Zielgruppe zu steigern. Nur wie? Auf die Gretchenfrage an diverse Unternehmer der Branche, “was müsste die Messe bieten, damit Sie Ihre Mitarbeiter auf die Messe schicken” kamen unverblümte Antworten: Bemängelt wurde insbesondere, dass die meisten Messen nicht zeigen, wie verschiedene Techniken ineinander greifen. Nicht verwunderlich, denn jeder Aussteller ist erst mal darauf bedacht, seine eigenen Produkte und Leistungen zu präsentieren. Besucher - speziell aus dem Fertigungsbereich - kommen jedoch mit konkreten Problemstellungen und Fragen aus der täglichen Arbeit auf die Messe und wollen ausstellerübergreifende Lösungsansätze mit ins Unternehmen tragen: “Für meine Mitarbeiter eine gute Gelegenheit, über den Tellerrand des Tagesgeschäftes hinauszublicken und mit neuen Impulsen für Prozessverbesserungen im Handgepäck wiederzukommen”, so bringt es Christian Rentrop, Geschäftsführer von Rentrop Präzisionselemente auf den Punkt.
Die Zukunft der Produktion von Präzisionsteilen
Stichwort “Digitale Vernetzung”. Was sich für den Teileproduzenten wie eine Vision anhört, ist in vielen größeren Betrieben zum Teil längst Wirklichkeit: In sogenannten “Smart Factories” kommunizieren intelligente Einheiten miteinander, die den Fertigungsprozess massiv optimieren und aus denen sich neue Dienstleistungen und Geschäftsfelder ergeben. Mit dem Ziel, die Massenfertigung immer stärker zu individualisieren und zu optimieren. Oder mögliche Probleme in der Fertigung vorhersehbarer zu machen, bevor diese auftreten. Vorteile, die aber auch neue Probleme mit sich bringen. Genau dieses Spannungsfeld zwischen neuen Technologien und damit einhergehenden Gefahren soll auf den TURNING DAYS West 2017 thematisiert werden, und zwar auf einem 700qm großen, offenen Themenpark “Zukunftsfabrik”, auf dem diverse Aussteller mit Besuchern über Vorträge, Workshops, Diskussionen und Live-Demos das Thema digitale Produktion umfangreich beleuchten. Ohne trennende Messestände, ohne Berührungsängste. Vergleichbar mit einem großen Marktplatz, auf dem nicht nur Handel, sondern Gespräche und Wissensaustausch stattfindet. Dabei wird es sicherlich nicht ausschließlich um Industrie 4.0 gehen.
Im Vordergrund stehen dabei diese Fragestellungen:
- Welche Vorteile bringt die Integration von Sensoren und Vernetzung für einen Serienfertiger?
- Wie können Fertigungsprozesse optimiert, automatisiert und gesteuert sowie auf dem PC simuliert werden, ohne dass ein Maschineneingriff notwendig wird?
- Wie können Abhängigkeiten einzelner Fertigungsprozesse in ihrer logischen Folge überwacht und gelenkt werden?
- Wo macht der Einsatz rund um Industrie 4.0 bei Maschinen, Spannmitteln, Werkzeugen, Messen, Kontrollieren, der Aufbewahrung, Automatisierung und Simulation am ehesten Sinn?
- Welche Gefahren gibt es in Bezug auf die Datensicherheit?
- Die 2 Gesichter der vierten industriellen Revolution: Produktivität versus Rationalisierung zu Lasten des Personals?
- Produktivitätssteigerungen durch digitale Zwillinge