Der Ende 2013 neu gewählte Vorstand hatte dazu eingeladen, um ein klares Signal für die Zukunft zu setzen - oder vielmehr über die Zukunftsfähigkeit der Anwendergruppe zu entscheiden.
Die Aufarbeitung der vergangenen Jahre war in den letzten Wochen die Hauptarbeit des Vorstandsteams - die öffentlich gemachte Spesenaffäre war nur der finale Höhepunkt einer jahrelangen inhaltlich und strukturell verpassten Neu-Orientierung des Vereins die letzten Endes zu einem dramatischen Mitgliederschwund führte. Heute hat der Verein weniger als die Hälfte der ehemals aktiven Firmen an Bord.
Für Frau Heidi Schmidt, 1. Vorsitzende, war es daher sehr wichtig, das Vertrauen der Anwesenden in die vorgelegten Konsolidierungskonzepte als auch generell für die zukünftige Zusammenarbeit zu erhalten.
Schatzmeister Wolfgang Greulich berichtete für das Wirtschaftsjahr 2012 bei einem Rohertrag von 225.000 Euro ein negatives Ergebnis von 12.000 Euro. Ohne die im Herbst letzten Jahres vereinnahmte Sonderumlage hätte dem Verein die Zahlungsunfähigkeit gedroht. Für das laufende Geschäftsjahr steht die Kostenkonsolidierung daher im Fokus, so dass bei ähnlichem Umsatz aus Mitgliedsbeiträgen, Workshops und Jahreskonferenz ein positives Ergebnis erreicht werden kann.
Zum Zweck der Kosteneinsparung wurde auch die Geschäftsstelle räumlich halbiert. Durch die Kündigung sämtlicher Beschäftigungsverhältnisse minimierte der neue Vorstand zudem die Personalkosten. Weitere gravierende Einsparungen verspricht man sich durch die Kürzung der Spesen und Reisekosten um knapp 80 Prozent. Der Vorstand betonte in diesem Zusammenhang, dass alle Rechtsstreitigkeiten, die sich aus den Querelen des letzten Jahres ergeben hätten, inzwischen beigelegt sind.
Doch die finanzielle Stabilisierung ist nur eine Hausaufgabe, die der Vorstand zu leisten hat. Mehr als das steht der Relaunch des Vereins auf der ToDo-Liste. Die COMMON ist seit Ihrer Gründung vor über 25 Jahren DAS Sprachrohr der iSeries/AS400/System I/POWER I-Anwender gegenüber der IBM. Keine andere Plattform wahrt und vertritt die Interessen Ihrer Mitglieder gegenüber der IBM in ähnlicher Form. Diese Unterstützung und das Committent von IBM wurde auch von Ralf Dannemann, Direktor Power Platform Systems & Technology Group, eindeutig bestätigt - allerdings nur, wenn es dem Verein selbst in den nächsten Monaten gelingt, vor allem junge Menschen anzusprechen und für die Mitarbeit im Verein zu begeistern. Denn mittel- und langfristig kann die User-Group nur dann erfolgreich sein, wenn auch eine strukturelle Erneuerung stattfindet. Dafür ist auch das zielgerichtete Engagement der Vereinsmitglieder und damit kreative Innovation nötig. Ohne eine glaubwürdige inhaltliche Zukunftsstrategie dürfte der geplante Mitgliederzuwachs jedoch ein Traum bleiben.
Daher wird es also darum gehen, den Vereinszweck, die Werte und die konkreten Ziele der Vereinsarbeit sowie den Nutzwert für aktive Mitglieder neu herauszuarbeiten. Schmidt setzt dabei auf einen Weg der Bewahrung und Erneuerung, bei dem der persönliche Kontakt und der Erfahrungsaustausch mit "Gleichgesinnten" wieder stärker im Vordergrund steht. Die COMMON muss für jedes Mittelstands-Unternehmen und POWER I zentrierter IT Vorteile bieten - unabhängig davon, welches Betriebssystem und welche Software auf der POWER I genutzt wird.
Es soll immer möglich sein, über die Kontakte in und durch die COMMON einen kompetenten Ansprechpartner
für seine Problemstellungen - egal ob im Soft- oder Hardware-Bereich, bei der Lösungssuche für knifflige Business-Cases,
oder sogar bei der Personalsuche - zu finden.
Die bisher und auch weiterhin laufenden Veranstaltungen (Jahreskonferenz, Anwenderkreistreffen in den Regionen, Fachgruppen für SAP, Storage oder DCW) sind zwar wichtig, jedoch ist klar, dass die dort angebotenen
Informationen, mit ein wenig Suche, heute auch häufig kostenlos in diversen Foren und Webinaren zu finden sind. COMMON will hier durch Kompaktheit der Information, persönlich werthaltige Kontakte und hochwertiges Kompetenzwissen im Kreise der Aktiven punkten und sich von der Masse abheben.
Die Öffnung der COMMON für Themen aus dem AIX/Linux-Umfeld und für andere Themen aus den Bereichen Infrastruktur (Verkabelung/Netzwerk/Speicherlösungen) und Verbindungen zu diversen anderen Diensten (Webservices/Mircrosoft-Server etc.) gehören natürlich ebenso zu den Inhalten wie aktuelle Trendthemen in der IT
Frau Heidi Schmidt bringt es auf den Punkt: "Die COMMON muss unbedingt von Ihrem verstaubten Image weg. Ich bin mir sicher, dass viele mögliche Mitglieder denken, dass die COMMON nur noch ein „Haufen grauhaariger Green-Screen-Gurus ist“, die die aktuellen Trends und Entwicklungen in der IT-Welt verpasst haben. Dass das nicht stimmt, gilt es in die Welt zu tragen - packen wir´s an!"
Alle Neuigkeiten rund um COMMON und den direkten Draht zum Vorstand gibt es über die COMMON Gruppe auf XING.