Zahlreiche Hersteller boten Werkzeuge und Konzepte zur Migration der Bestandsanwendungen nach Java – das Resultat solcher Projekte war häufig ernüchternd, viele ehrgeizige Vorhaben mussten erfolglos eingestellt werden. Das hatte durchgängige Gründe: durch den Paradigmenbruch zwischen prozeduraler und objektorientierter Welt ist eine Migration sowohl der Programme als auch „der Entwickler“ ein nicht-triviales Unterfangen. Diese Brücke ist nicht zu bauen.
Und auch beim Thema Neuentwicklung zog man Ende des Tages ein unbefriedigendes Resümee: eine native Java-Entwicklung eignet sich zwar hervorragend für die rasche und flexible Programmierung von Web- und Portalumgebungen, komplexe Geschäfts-Prozesse und umfangreiche Datenbank-Abfragen sind aber hinlänglich kompliziert und nicht ohne tiefes Wissen der Java-Technologie zu programmieren.
Es hat sich also gezeigt, dass native Java NICHT die Business-Sprache der Zukunft ist, trotz allem Enthusiasmus, den die OpenSource-Gemeinde versprüht.
IBM hat diesen Bedarf erkannt und bietet mit der EGL (Enterprise Generation Language) eine Sprache an, die sowohl den client- wie auch den server-seitigen Bedarf bei der Entwicklung von kritischen Geschäftsanwendungen adressiert: moderne Frontends basierend auf JSF und AJAX Technologie können ebenso erstellt werden wie klassische Batch-Programme mit Text-User-Interface alá 5250. Aus EGL heraus können direkt Java-Programme aber auch weiterhin i Native Programme erzeugt werden. Und ganz besonders wichtig: EGL ist eine prozedurale Sprache, in der die modernen und wertvollen SOA-Aspekte implizit eingebunden sind; eine tragfähige Brücke zwischen traditioneller und objektorientierter Welt ist gefunden.
Soweit, so gut – doch welche Unterstützung bietet IBM den Kunden an, die Altanwendungen sicher nach EGL zu migrieren und nachhaltig deren Return of Invest zu sichern? Seit dem 24. Juni 2008 ist diese Frage beantwortet:
IBM hat ein Powertool announced, mit dem vorhandene RPG-Anwendungen für Java verfügbar gemacht werden können. Unter dem Produktnamen RMEi (Rational Migration Extension for IBM i) hat es seinen festen Platz im Rational Produktportfolio gefunden.
Was steckt drin im RMEi? Technologie aus Baden-Württemberg! RMEi ist ein OEM-Produkt der PKS Software aus Ravensburg. Mit RMEi können RPG-Anwendungen problemlos in IBM’s strategische Business-Sprache EGL migriert werden. Damit fahren RPG-Entwickler viel besser als mit der direkten Migration von RPG nach Java, denn EGL ist für RPG-Entwickler sehr leicht erlernbar und hochproduktiv, komplexes Java- und OO-Knowhow ist nicht mehr erforderlich.
ISVs können damit wirklich plattformunabhängige Software-Anwendungen anbieten und die schon geschaffenen Werte existierender Applikationen „mitnehmen“.
Endkunden, die selbst entwickeln, müssen sich endlich keine Sorgen mehr über Entwicklernachwuchs machen, denn basierend auf Eclipse bietet EGL eine der modernsten Entwicklungsoberflächen überhaupt.
Für EGL begeistern sich daher sowohl eingefleischte RPG-Experten als auch Java-Fans gleichermaßen – die Entwicklerwelten wachsen also wieder zusammen, wertvolle Synergien können durch diesen Knowhow-Pool freigesetzt werden.