„Eine Reduzierung der Einspeisevergütung gefährdet die Investitionsbereitschaft“, erklärt Hendrik Becker, geschäftsführender Gesellschafter der PlanET Biogastechnik und Firmenbeiratssprecher des Fachverbandes Biogas e.V. Auch die geplante Anhebung des Bonus für die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) könne die zu erwartenden negativen Auswirkungen nicht ausgleichen. „Die steigenden Rohstoffpreise haben bereits zu einer sinkenden Nachfrage an Biogasanlagen geführt. Die Politik ist deshalb gefordert, ein positives Signal zu setzen, sonst riskiert sie den weiteren Zubau und wird die gesetzten Klimaschutzziele nicht erreichen.“
Vor allem die Reduzierung der untersten Vergütungsstufe könnte nicht nur wirtschaftlich, sondern auch klimapolitisch negative Auswirkungen haben. „Die Methanvermeidung durch Güllevergärung, wie sie bei Kleinanlagen häufig geleistet wird, muss aus Klimaschutzgründen besonders gefördert werden. Für durchschnittliche Neuanlagen mit einer Leistung von 500 kW und mehr ist Gülle wirtschaftlich aber nicht transportwürdig“, fasst Becker die Problematik zusammen. Daher empfehle es sich, die unterste Vergütungsstufe für Kleinanlagen statt zu senken, um 4,5 Cent anzuheben. Durch eine gleichzeitige Absenkung der Leistungsgrenze von bisher 150 kW auf dann 50 kW könnten nach Angaben des Fachverbandes Biogas e.V. Mehrkosten vermieden werden.
Als ausdrücklich positiv bewertet Becker die Empfehlung, die Nutzwärme im KWK-Bonus durch eine Positiv- und Negativliste zu präzisieren. „Wir begrüßen es, dass die Wärmenutzungskonzepte in Zukunft verstärkt auf ihre Zweckmäßigkeit geprüft werden“, erklärt der PlanET Geschäftsführer. Auch die geplante Förderung von Biogasmikronetzen sieht der Diplom-Ingenieur als grundsätzlich richtiges Signal. „Die Förderung zum Bau von Biogasleitungen wird die Effizienz der Biogasnutzung noch einmal erhöhen.“ Allerdings müsse, um Mitnahmeeffekte zu vermeiden, darauf geachtet werden, dass der Bau von Biogasmikronetzen mit einem sinnvollen Wärmenutzungskonzept verbunden werde.