Waste to Energy aus NRW
Siegfried Borchert, Leiter des internationalen Vertriebs der PlanET Biogastechnik, informierte den Umweltminister Eckhard Uhlenberg über die steigende Relevanz der Reststoffvergärungsanlagen im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Biogasbranche. "In vielen ausländischen Märkten steht schon seit Jahren die Verwertung von Reststoffen im Fokus der Biogaserzeugung, wohingegen auf dem Inlandsmarkt in der Vergangenheit fast ausschließlich NawaRo-Anlagen nachgefragt worden sind", erläutert Borchert. "PlanET ist für Biogaskonzepte mit Recyclingcharakter bereits bestens positioniert, da wir seit mehr als sechs Jahren wirtschaftlich erfolgreiche Waste to Energy Biogasanlagen in den Niederlanden und Belgien realisieren. Das große Engagement von PlanET im europäischen Ausland habe deshalb zur Folge gehabt, dass die Unternehmensbereiche Kofermentation und Waste to Energy stetig fort entwickelt worden sind. "Wir haben mittlerweile eine umfangreiche und störungsfreie Betriebspraxis mit industriellen Schlachtabfällen, Abfallprodukten der Lebensmittelindustrie wie Marmelade oder Pommes Frites, Essenresten aus Großküchen und Kantinen, Abfällen aus dem Gemüse- und Obstbau sowie verschiedenen Pflanzenfetten und Abfallfetten zum Beispiel aus der Biodieselproduktion", so Borchert.
Neue Impulse durch das EEG 2009
Gerade für den heimischen Markt setze aber durchaus auch das neue EEG interessante Anreize für die Reststoffvergärung in Biogasanlagen, erklärt Stephan Hoffmann, Projektmanager der PlanET Biogastechnik und Experte für die Projektierung industrieller Biogaskonzepte. "Der Anspruch auf den Technologie-Bonus von zwei Cent pro kWh Strom kommt nämlich auch dann zum Tragen, wenn die Vergärung von Reststoffen an eine stoffliche Nutzung des Gärrestes gekoppelt ist. Der Gesetzgeber fördert damit ganz klar den Kreislaufgedanken biogener Abfallstoffe", so Hoffmann. Im EEG ist unter Punkt II der Anlage 1 wörtlich verfasst: "Der Anspruch auf den Technologie-Bonus besteht [...] für Anlagen, die ausschließlich Bioabfälle vergären und unmittelbar mit einer Einrichtung zur Nachrotte der festen Gärrückstände verbunden sind, wenn die nachgerotteten Gärrückstände stofflich verwertet werden". Für die Praxis bedeute dies, dass die Abfallvergärung, sofern sie in ein sinnvolles Kreislaufkonzept integriert wird, für Kommunen, Entsorgungsunternehmen und Industriebetriebe an Attraktivität gewinne, zumal vor dem Hintergrund parallel steigender Energiekosten, so Hoffmann.