Beide Innovationen überzeugten die Jury sowohl im Hinblick auf die jeweilige Entwicklungstiefe als auch auf deren Marktrelevanz. Verantwortlich für die Entwicklung des 3D-Raster-Laservibrometer-Mikroskops waren bei Polytec Dr. Marcus Winter, Robert Kowarsch, Wanja Ochs, Alexander Collet, Moritz Giesen, Lars Heller und Dr. Christian Rembe. Das Mikroskop ermöglicht die Messung von dreidimensionalen Schwingungsparametern mikroskopischer Objekte in Echtzeit. Die Innovation beim MSA-100-3D besteht darin, nur einen Messstrahl auf die Oberfläche zu fokussieren und das Streulicht gleichzeitig aus drei Richtungen zu detektieren. Der dabei auftretende richtungsabhängige Doppler-Effekt wurde so noch nie für die optische Sensortechnik genutzt. Damit werden die hohe Messgeschwindigkeit der Laser-Doppler Vibrometrie und seine hohe Amplitudenauflösung erstmals vollständig für Mikrostrukturen nutzbar. Die Messzeit bei In-Plane Messungen reduzieren sich um den Faktor 1.000, die Amplitudenauflösung steigt sogar um den Faktor 100.000 gegenüber der bisher verwendeten Video-Stroboskopie. Das MSA-100-3D eröffnet damit neue Möglichkeiten in Forschung, Entwicklung und der Qualitätskontrolle von Mikrosystemen.
„In diesem Jahr bewarben sich 60 Teams mit hochkarätigen Entwicklungen um den AMA Innovationspreis. Das 3D-Raster-Laservibrometer-Mikroskop mit einem Messstrahl und das optische Mikrofon überzeugten die Jury und setzten sich nochmals von anderen Bewerbungen durch wissenschaftlich herausragende Lösungen und ihren praktischen Nutzwert ab“, erklärt der Juryvorsitzende Prof. Dr. Andreas Schütze von der Universität des Saarlandes.
Dr. Christian Rembe, Leiter der Entwicklungsabteilung Optik bei Polytec, freute sich über die Ehrung: „Wir investieren viel in Entwicklung und Forschung, deshalb freut es mich um so mehr, dass unsere Anstrengungen belohnt wurden.“
Der AMA Innovationspreis zählt zu den renommiertesten Preisen in der Sensorik und Messtechnik und wird jährlich vom AMA Fachverband für Sensorik ausgelobt. Die wichtigsten Beurteilungskriterien für die Jury, die sich aus Vertretern von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Firmen zusammensetzt, sind der Grad der Innovation und der erkennbare Anwendungsnutzen.