„Die Probleme werden bleiben“, kommentiert Greatwood. Sein Unternehmen hat den einzigen E-Mail- und Collaboration-Server entwickelt, der alle Exchange-Schnittstellen genau nachbildet und damit Microsoft Exchange vollständig ersetzen kann. „Die Unternehmen stehen weiterhin vor hohen Hürden, wenn sie mobile Anwendungen und Web 2.0 Technologien in ihre bestehende Exchange-Infrastruktur integrieren möchten. Der Migrationsprozess ist nach wie vor sehr teuer und aufwändig.“
Nach Ansicht von Greatwood zeigt eine genauere Betrachtung der Microsoft-Öffnung, dass wichtige Schritte nicht gemacht wurden: „Es gibt keine umfassende MAPI-Dokumentation (Outlook-Exchange), kein NSPI oder RFR (Proprietary Active Directory Access), kein Active Sync (Windows Mobile), kein Storage-Management (Exchange-Migration) und keine ESMTP/ETNEF-Protokolle (Exchange-zu-Exchange). Diese gehören allerdings allesamt zu den wichtigsten Protokollen im Markt. Das bedeutet, wir können uns in diesen Bereichen auf weitere, mehrjährige Verzögerungen und unvollständige Offenlegungs-Prozesse einstellen.“
Greatwood erklärt, dass Microsoft selbst entscheidet, welche Informationen wann und wem offengelegt werden. Dies hat nichts mit einem öffentlichen Diskussionsprozess zu tun, wie es etwa beim Internet-Protokoll IEFT der Fall war. Microsoft wird weiter eigene Standards definieren und einführen.
Offenheit zu den Bedingungen von Microsoft
„Die Öffnung passiert einzig und allein zu den Bedingungen von Microsoft. Die Anwenderunternehmen wollen ihre Lösungen jedoch frei aus einem Best-of-Breed-Pool wählen können, ohne auf die vollständige Interoperabilität mit vertrauten Anwendungen wie Outlook sowie den mobilen Zugriff auf Unternehmensdaten verzichten zu müssen. Auch die Verwendung von Microsoft gemeinsam mit den Lösungen anderer Anbieter muss zu optimalen Bedingungen möglich sein.“
Echte Interoperabilität fördert die Anwendungsentwicklung
Trotz der Zurückhaltung von Microsoft ist echte Interoperabilität dennoch möglich, meint Greatwood: „Von Behörden initiierte Gerichtsverfahren erzwingen eine schrittweise Offenlegung der Informationen. Darüber hinaus treiben Unternehmen wie PostPath diese Entwicklung weiter an und ermöglichen echte Interoperabilität in den verbleibenden Grauzonen. Diese Öffnung, egal ob erzwungen oder unvollständig, rechtfertigt und bestärkt die Bestrebungen der Unternehmen, Microsofts Blockade für kompatible Unternehmenssoftware aufzubrechen.“
Für Greatwood ist die Überwindung der Blockade die entscheidende Voraussetzung, um einen optimalen Mix unterschiedlichster innovativer Anwendungen wie Web 2.0 effizient einsetzen zu können. Dies wäre sonst wegen mangelnder Interoperabilität nicht möglich.
„Von der aktuellen Entwicklung werden die Anbieter am meisten profitieren, welche die von Microsoft veröffentlichten Informationen mit ihrem eigenen Wissen um Interoperabilität verknüpfen können. Mit diesem Ansatz hat PostPath den Weg zur Öffnung des E-Mail und Collaboration-Markt bereitet“, erklärt Greatwood.