Es ist schlimmer, viel schlimmer als Sie denken…
Mit diesen Worten startet David Wallace-Wells seinen Klimabestseller „Die unbewohnbare Erde“. David ist Kolumnist und Chefredakteur beim New York Magazine. Seine Themen sind Klimawandel, Wissenschaft und Technik. In seinem Buch erklärt er sehr genau, was in den nächsten Jahrzehnten passieren kann, wenn wir weitermachen wie bisher, und irgendwie wissen wir es ja auch, zumindest die, die mit Erneuerbaren arbeiten, und die, die in Erneuerbare Energien investieren. Doch noch immer ist die Entscheidung für Photovoltaik, Stromspeicher, Wärmepumpe & Co. nicht die Normalität. Es ist eine bewusste Entscheidung, motiviert von Klima- und Umweltschutz. Dafür nehmen die Entscheider oft gewaltige Hürden, wie das Beispiel der Familie Ahrens zeigt.
Zurück aufs Land
Nach Jahren eines mit Arbeit und den Verlockungen der Metropole erfüllten Großstadtlebens wollten die Ahrens wieder aufs Land. Kinder waren geplant, die in überschaubarer dörflicher Struktur aufwachsen sollten. Vor fünf Jahren war es soweit: Ein Häuschen (Baujahr 1968) war gefunden. Die Familie Ahrens zog aufs Land, sogar in die Nähe des Geburtsortes von Herrn Ahrens. Es sollte eine energetisch optimierte Wohn-und Arbeitsstätte nach neuestem Standard werden.
So CO2-neutral wie möglich
Herr Ahrens konnte endlich das verwirklichen, womit er sich schon lange beschäftigte: Umweltschutz, Klimaschutz und Energieautarkie. Das Familiendomizil sollte neueste KfW Standards erfüllen und sich weitestgehend selbst mit Strom versorgen.
Mangelnde Energieeffizienz des 68er-Baus aus Zeiten billiger fossiler Brennstoffe wurden mit neuen Fenstern und Isolation auf KFW 70 Standard optimiert. Der neu errichtete Bürotrakt wurde nach KFW 40 Standard realisiert.
Für Wärme und Warmwasser sorgt eine Wärmepumpe und ein Lüftungssystem, für sauberen Strom zwei Photovoltaikanlagen mit knapp 10 und 16 Kilowatt peak Leistung, ein Stromspeicher mit 17 Kilowattstunden Kapazität und zwei Windkrafträder mit je einem Kilowatt Nennleistung.
Über den Wind zur Sonne
„Zuerst kamen die Windräder. Über die kamen wir zur Photovoltaik und dann zum Stromspeicher“, erklärt Herr Ahrens.
Am Nikolaustag 2017 unterzeichnet Familie Ahrens den Vertrag für ihre ganz persönliche Energiewende mit Stromspeicher, Photovoltaik und Stromspeicher. Installieren sollte es der regionale Meisterbetrieb des Vertrauens mit Fachwissen, deutscher Gründlichkeit und Zuverlässigkeit.
Installation mit Hindernissen
Leider erwiesen sich die Installationsbetriebe als wenig zuverlässig. Kabel wurden nicht angeschlossen, Messfühler „vergessen“, Liefer- und Installationstermine verzögerten sich um Monate und die Photovoltaikmodule wurden nicht geliefert wegen angeblicher Lieferschwierigkeiten des Herstellers. „Das war ein Fake um uns ruhig zu stellen“, ärgert sich Herr Ahrens. „Wir haben in einem E-Mail Anhang ein Schreiben des Installationsunternehmens gefunden, in dem er den Modullieferanten auffordert ihm Lieferprobleme zu melden, um die Terminverzögerungen gegenüber uns begründen zu können.“
Autarkie geht in Rauch auf
Irgendwann war trotz aller Unbill das Autarkieprojekt installiert. Windräder, Photovoltaik und Stromspeicher arbeiteten täglich 24 Stunden an der privaten Energiewende der Familie Ahrens. „Drei Monate lang war unser Autarkie-Glück perfekt, dann explodiert der Wechselrichter. Im ganzen Haus roch es nach verbranntem Kunststoff und nichts ging mehr. Dann brach während eines Sturmes die Halterung eines Windrades, weil der Monteur vergessen hatte den Windmesser mit der Notabschaltung anzuschließen. Das zweite Windrad lieferte nie Strom, weil ein Kabel nicht angeschlossen war“, erklärte Herr Ahrens.
An ihrer Energiewende halten die Ahrens trotz der Problem fest. Es sind sogar schon neue Windräder bestellt und es soll sogar noch ein drittes dazukommen. „Die Firma Powertrust war immer für uns da, hat einen neuen Wechselrichter installiert, die alte Photovoltaik optimiert, unsere Solarstromleistung mit einer neuen PV-Anlage erweitert und den CrystalTower Stromspeicher mit neuer Software ausgestattet. Das Photovoltaik-Speicher-Setup läuft gut. Jetzt haben wir nur noch das Problem mit den Windrädern, aber das kriegen wir auch noch hin“, freut sich Herr Ahrens.
Das empfiehlt Herr Ahrens Neulingen in der erneuerbaren Energiewelt
„Wir hatten Schwierigkeiten, die wir aber jetzt überwunden haben. Davon sollte sich niemand abschrecken lassen. Ich empfehle jedem für sein Gebäude sowohl Photovoltaik als auch einen Stromspeicher. Entscheidend ist, ein Unternehmen an der Seite zu haben, das da ist, wenn es Probleme gibt. Energieautarkie ist gelebter Umweltschutz, ein gutes Gefühl und macht Spaß. Unsere Photovoltaik und Stromspeicher-Kombi läuft jetzt ohne Probleme. Bei den Windrädern sind wir noch dran. Persönlich würde ich mich freuen, wenn unsere Regierung mehr Zuschüsse gewähren würde, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien schneller voranzubringen, gerade im Wohnbereich“, resümiert Herr Ahrens sein persönliches Autarkieerlebnis. Interessentinnen und Interessenten, die sich bisher nicht entscheiden konnten, gibt er einen Tipp: „Trauen Sie sich, denn es geht um mehr als Autarkie. Es geht um Klimaschutz und um die Frage, wie wir die Welt unseren Kindern übergeben wollen: als heißen Planeten oder bewohnbare Erde?“
Fakten & Zahlen zum Projekt:
Wohn / Arbeitsfläche: 300 Quadratmeter
Stromverbrauch (Heizung / Warmwasser): 13-14.000 Kiolwattstunden
Leistung Photovoltaik alt: 9,9 kWp. optimiert mit SolarEdge
Leistung Photovoltaik neu: 16,2 kWp. optimiert mit SolarEdge
Kapazität Speicher (CrystalTower): 17 kWh
Blei-Kristall-Akkutechnik: Brand- und explosionssicher, praktisch 100 Prozent recycelbar.
Stromspeicher IT: 2020 mit neuer Software und neuen Wechselrichter ausgestattet.
Windräder: 1,50 m Rotordurchmesser, 1 kW Nennleistung
Aktueller Stand: Photovoltaik und Stromspeicher arbeiten problemlos. Windräder sind bestellt