Die erste PV-Initiative vor gut 10 Jahren
„Wir hatten vor ungefähr zehn Jahren über Photovoltaik nachgedacht“, erklärt Geschäftsführer Jörn Bohling. „Damals hieß es, dass sich Photovoltaik auf unseren Dächern nicht rentieren würde – das war zu Zeiten der klassischen Einspeiseanlagen. Die im Jahr 2022 installierte Photovoltaikanlage erzeugt Strom für unser Unternehmen – das ist nicht nur rentabel, sondern hat auch unser Verständnis für Energie verändert“.
Motivation Klimawandel – Greta – steigende Strompreise
Beweggründe für eine Grünstromerzeugung auf dem Dach gab es für die Tischlerei Bohling eine ganze Menge: Klimawandel, Greta, der eigene Anspruch an Qualität, Generationenvertrag und Nachhaltigkeit. Das Unternehmen liefert in der vierten Generation hochwertige Tischlerarbeiten. Die Website informiert: Bautischlerei, Möbeltischlerei, Glaserarbeiten, Küchen und mehr – Ihr Meisterbetrieb seit über 90 Jahren in Worpswede. „Zuverlässigkeit und Qualität sind wieder gefragt“, erklärt Jörn Bohling. Die Auftragslage ist gut und die Nachfrage nach hochwertiger Handwerksarbeit steigt. Sorgen macht dem Unternehmer der Fachkräftemangel, denn in der Tischlerei wird mit modernen CNC-Maschinen gearbeitet – CNC heißt Computerized Numerical Control –, deren Bedienung Fachwissen, Programmierkenntnisse und Erfahrung erfordern. Die Tischlerei ist mit ihrer Ausstattung auf Wachstum eingestellt, aber im Gegensatz zu Maschinen kann man Fachkräfte nicht einfach im Katalog bestellen. Gute Neuigkeiten bei der Nachwuchsförderung gibt es in der Familie selbst: Einer der Söhne hat eine Ausbildung als Tischler begonnen und ist die Chance für die fünfte Generation im Familienunternehmen.
Photovoltaik – Veränderungen jenseits der Energiebilanz
Jeder weiß heute, dass Photovoltaik und Stromspeicher den Strombezug reduzieren und langfristig Energiekosten sparen. Das die Installation Auswirkungen auf die Unternehmensführung hat, ist überraschend. „Seit wir unser Solarstromkraftwerk in Betrieb haben ist unser Stromverbrauch vollkommen transparent geworden – und ist Thema bei unseren regelmäßigen Teambesprechungen“, erklärt Jörn Bohling. „Lastspitzen sind zum Thema geworden, seit wir sehen, wieviel Energie verbraucht wird, wenn zum Beispiel die Säge zehnmal an- und ausgeschaltet wird: Jedes Mal läuft parallel zur Säge auch die zentrale Absauganlage an. Da sind schnell 10 Kilowatt zusammen. Früher hat uns das nicht interessiert – wir haben die Energie nicht gesehen, die beim Anfahren der Maschinen verbraucht wird: Der Strom kam einfach aus der Steckdose – der Verbrauch war ein Gesamtpaket. Nachdem wir jetzt genau sehen, wann wieviel Strom verbraucht wird, haben wir unsere Arbeitsprozesse verändert. Jetzt werden z. B. Zuschnitte so organisiert, dass die Säge nur einmal angeschaltet wird und durchläuft. Früher haben wir für jeden Zuschnitt ein und danach wieder ausgeschaltet. Schaut man sich den Verbrauch durch Lastspitzen an und rechnet das hoch, wird klar, warum Energieerzeugung und Verbrauch seit Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage fester Bestandteil unserer Kommunikation geworden sind.“
Wie kommt das Gewerbe zum passenden Installateur?
Die Gemengelage aus eigenem Anspruch, äußeren Veränderungen und steigenden Strompreisen hat die Entscheidung zur eigenen PV fürs Gewerbe befeuert. Wie aber wählt ein Unternehmen, das im Premiumsegment der Holzverarbeitung unterwegs ist, einen zum eigenen Unternehmen passenden Solarteur aus? „Man legt die gleichen Maßstäbe an Qualität und Zuverlässigkeit bei Produkten, Beratung und Betreuung an“, erklärt Jörn Bohling. „Von einem befreundeten Unternehmen, das sich von der Powertrust GmbH ein Photovoltaiksystem hat installieren lassen, kam die Empfehlung. Natürlich hatten wir Vergleichsangebote. Wenn aber die Beratung passt, erklärt werden kann, welches Produkt welche Aufgabe hat und welche Qualität geboten wird, was sinnvoll ist und was nicht, dann entscheiden wir uns für den Anbieter, der uns die beste Qualität bietet – und das hat bisher sehr gut gepasst.“
Tischlerei und Elektromobilität
Elektromobilität ist in aller Munde – welchen Stellenwert hat das Thema bei der Tischlerei Bohling? „Das wird sicher ein nächster Schritt bei uns sein, aber wir sind bei diesem Thema noch im Findungsprozess. E-Transporter sind noch teuer, aber wir denken über ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug für Aufmaße nach, also einen PKW. Der Gedanke mit selbst erzeugter Sonnenenergie zu Kunden zu fahren, ist sehr attraktiv“, schmunzelt Jörn Bohling. „Dem Unternehmensimage und dem Vertrauen in die Zusammenarbeit zwischen Kunde und Handwerk ist das zuträglich“. Regionale, nachhaltige Tischlereiprodukte, produziert und transportiert mit am Standort produziertem Solarstrom – sind eine gute, runde Sache.
Facts & Figures
· 30 kWp auf Süd-Ost ausgerichtetem Dach mit 30° Dachneigung.
· Das Dach wurde vor Installation der Photovoltaikanlage saniert.
· Anlage mit SOLAR Edge-Optimierern.
· Stromspeicher mit 8 kWh Kapazität netto.
· Tagesproduktion – im Unternehmen wird von 8 – 18:00 Uhr gearbeitet.
· Tagesverbrauch ca. 40 kWh.
· Nachtverbrauch ca. 1 kWh.
· Jahresverbrauch ca. 16.000 kWh.
· Alle Maschinen sind energetisch optimiert – mit neuesten energiesparenden Motoren.
· Die Anlage deckt die Grundlast auch an Tagen ohne Sonne.