Ob Kies- oder Splittwerk, Asphalt- oder Transportbetonmischwerk: alle Baustoffe müssen vom Produktionsstandort zu einer Baustelle transportiert werden. Dabei wird ein Lieferschein benötigt, der seinen Weg vom Lieferanten über verschiedene Stationen mit vielen Unterschriften bis zur Ablage findet.
Kommt, wie im Recycling oder der Entsorgungswirtschaft, gefährlicher Abfall in`s Spiel, muss auch der Bereich eANV mitsamt der Belege fest in diesen Prozess verankert werden. Der gesamte Weg der Belegverarbeitung ist meist mühselig abzuarbeiten, bis alle nötigen Daten endlich in der richtigen Form vorliegen. Dabei lässt sich mit den heutigen Möglichkeiten gerade das Thema Lieferschein durchaus überschaubar gestalten und bis zur Rechnungslegung deutlich vereinfachen. Da jeder bereits den Lieferschein elektronisch vorliegen hat – an der Mischanlage, an der Waage etc. ist der EDV-Einsatz längst Standard – liegt der Schluss nahe, die Belege durchgängig elektronisch zu verwerten.
Transportbeton-Industrie als Vorreiter
Schon seit über einem Jahr gewinnt die Transportbeton-Industrie mitsamt den Abnehmern immer mehr Mitstreiter, die den Lieferschein elektronisch in ihren kaufmännischen Prozess einbeziehen und bewerten. Zentrale Rolle nimmt das ELSE-Portal ein. ELSE steht für Elektronischer Lieferschein, und ist zur gut handhabbaren Zentrale und Schnittstelle zwischen Betonherstellern und Bauunternehmen geworden.
Initiiert wurde das Projekt, für das auch ein digitales Lieferscheinportal zur Verfügung steht, vom Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie e.V. (BTB).
ELSE-Teilnehmer können ihre Lieferscheindaten digital veröffentlichen. Ähnlich einem Archiv wird dieser Beleg in eine Blackbox gestellt, nur wer als Empfänger infrage kommt, kann den Lieferschein abholen. Über die ELSE Teilnehmer-ID wird gewährleistet, dass nur der Berechtigte auch die zugewiesenen Belege erhält. Es wird der standardisierte XML- Einheitsformat verwendet, alle Beteiligten behalten ihre eigenen CRM- und ERP- Systeme wie gehabt. Da die hinterlegten Daten mit Baumanagement-Systemen kompatibel sind, wird die Zusammenarbeit zwischen Bauunternehmen und Betonlieferanten spürbar vereinfacht. Der Verlust eines Lieferscheins oder lange Wartezeiten für die Rückläufer gehören der Vergangenheit an, denn die Daten sind sicher verwaltet und bleiben im Zugriff der Berechtigten. Eine manuelle Eingabe der Papierlieferscheine entfällt vollständig. Auch Korrekturen und Zusatzinformationen können auf kurzem Weg vorgenommen werden.
Die Schüttgutindustrie steht in den Startlöchern
Mit Beginn der Bausaison stapeln sich auch im Schüttgutverkauf pro Waage eine ganze Menge Lieferscheine. Bei nur einem Lieferschein pro Minute können pro Tag 600 Lieferscheine erzeugt werden. Das summiert sich mit der Anzahl der Werke über die Wochen und Monate. Bei der Rechnungsstellung ist dann jeder einzelne Schein genau zu prüfen, eventuell sind noch Rückläufer überfällig. In Papierform wird diese Arbeit rasch zur Geduldsprobe. Dabei kann durchaus auch die Schüttgut- Industrie die Vorteile einer Plattform analog zum System in der Transportbeton- Industrie nutzen. Dafür steht ein separates Portal bereit, das genauso arbeitet wie für ELSE beschrieben: Verschlüsselungen bieten Sicherheit im Datenschutz, XML-Dokumente haben einen aktuellen Standard für eine einfache Integration in bestehende Systeme.
Die Investitionen dafür sind relativ gering und sie garantieren eine schnelle Amortisation, da eine hohe Effizienz zu erwarten ist. Vorteilhaft ist das System auch in diesem Fall nicht nur für die Hersteller, sondern auch für die Abnehmer. Entwickelt wurde das Portal von der PRAXIS Software AG. Unter dem Stichwort Bau-ELSE, steht das Unternehmen für alle Auskünfte zur Verfügung. Konkrete Informationen gibt es unter dem genannten Stichwort unter: info@praxis-edv.de.