Die Rolle des Ladengeschäftes sowie des Warenregals als sein Schaufenster zur Welt hat sich angesichts der Verbrauchernachfrage verändert. Sie ist zunehmend schwerer zu steuern, geschweige denn vorherzusagen, denn historische Daten sind für Prognosen kein genauer Indikator mehr – insbesondere seit der Pandemie. Fakt ist, dass der Online-Handel nicht nur sowohl in Deutschland als auch weltweit dramatisch zugenommen hat. Vielmehr beeinflusst er auch die Art und Weise, wie Verbraucher im stationären Einzelhandel einkaufen, insbesondere dann, wenn ihr Einkaufsbummel möglicherweise bereits online begonnen hat.
Die globalen Versorgungsketten sind durch die Pandemie und die anhaltenden Schwierigkeiten beim Import weiterhin gestört. Im Zuge der Lieferprobleme in Asien kommt es immer wieder zu Engpässen bei Produkten, für deren Herstellung bestimmte Rohstoffe benötigt werden. Insbesondere Holz, Glas und Edelstahl finden nur schwer ihren Weg nach Europa. Auch die Güterverkehrsbranche rechnet mit Störungen im Fracht- und Lieferverkehr aufgrund eines Mangels an LKW-Fahrern – und das nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Darüber hinaus führen auch Lieferantenverhandlungen, Insolvenzen von Anbietern und Softwareprobleme zu Regallücken in einigen Supermarktketten.
Von diesen Lieferengpässen waren bisher vor allem rohstoffnahe Branchen betroffen. Doch nun erreicht die Verknappung – u.a. verursacht durch eine weltweite Chipknappheit - auch den Endverbraucher z.B. in Discountern, Drogerien, Baumärkten oder Elektrofachmärkten. Laut Pricer sorgen diese Regallücken und fehlenden Warenbestände nicht nur für ein schlechtes Kundenerlebnis vor dem Regal, sondern gefährden auf lange Sicht auch den künftigen Warenabsatz.
Dem Bericht zufolge würden 36 % der deutschen Kunden ihren gesamten Warenkorb zurücklassen und das Geschäft verlassen, ohne etwas zu kaufen, wenn der gewünschte Artikel nicht vorrätig bzw. im Regal nicht verfügbar ist. Gleichzeitig gibt fast die Hälfte (49 %) an, dass sie seltener bei einer Marke oder einem Einzelhändler einkaufen, bei dem der Warenbestand oft nicht ausreichend aufgefüllt wird. Dies unterstreicht die langfristigen Auswirkungen von schlechter Warenverfügbarkeit und Regallücken auf die Loyalität und den Kundenwert bezogen auf dessen Lebenszeit (Customer Lifetime Value). 60 % der Verbraucher gaben an, dass sie eher bei einem Einzelhändler einkaufen würden, dessen Regale immer gut gefüllt sind.
Duncan Potter, CMO bei Pricer, sagt: "Die wachsende Anzahl und Art der Besuche in den Ladengeschäften bedeutet, dass die Warenkörbe der Verbraucher weniger vorhersehbar sind. Dies erfordert einen flexibleren Ansatz für das Sortiment, die Aufteilung, den Nachschub und die Kommissionierungsstrategien. Deshalb muss das Regal in der Lage sein, schnell und kontinuierlich auf Ereignisse zu reagieren, die von Kunden, dem Personal, den Händlern und Lieferanten sowie dem Marktumfeld ausgelöst werden. Der Einsatz digitaler Funktionen direkt an der Regalkante kann die betriebliche Effizienz steigern und die Nachschub- und Bestandsverwaltung optimieren. Regallücken werden dadurch reduziert und die positive Kundenerfahrung bleibt durchgehend im Verkaufsraum erhalten."
Weitere Informationen dazu, wie Einzelhändler das Kundenerlebnis direkt am Regal verbessern können, um die Ladenumsätze zu steigern und das Einkaufserlebnis zu verbessern, finden sich im aktuellen Bericht Pricer Marktstudie 2021.