Der erste Teil von JUMPER soll im Rahmen der zweiten Medienoffensive Schule (MEDIOS II) des Freistaates Sachsens gefördert und bis 2015 umgesetzt werden. Die Umsetzung des gesamten Konzeptes ist für die nächsten acht Jahre geplant. Als Vorreiterprojekt einer interaktiven mobilen Lernlösung soll das Konzept anderen Schulen zur Verfügung gestellt werden.
„Computer sind heute bereits fester Bestandteil des jugendlichen Alltags. Die positive Wirkung IT-gestützten Lernens auf die individuelle Förderung, eine höhere Motivation und besseres Konzentrationsvermögen ist unbestritten. Der gezielte pädagogische Einsatz von Informationstechnologie zur Vermittlung von Lehrinhalten und das Erlangen umfassender Medienkompetenz ist daher eine unserer dringendsten Aufgaben. Medienkompetenz heißt schon heute weit mehr als nur Texte am PC zu schreiben. Unsere Schule will daher den jungen Menschen vielfältige Lernmöglichkeiten bieten, das „Werkzeug“ Computer kreativ zu nutzen. Unsere Herausforderung besteht daher darin, mobile Endgeräte fächerübergreifend in der Schule einzusetzen und dabei auf die eigenen Daten und Dokumente, aber auch Lehrmaterialien und Programme im Schulnetz schnell und flexibel Zugriff zu haben “, begründet Kai Hakl, Leiterin des Freien Gymnasium Borsdorf, das Vorhaben.
„Damit die Schülerinnen und Schüler den gesellschaftlichen Anforderungen und den auf dem Arbeitsmarkt geforderten Qualifikationen gerecht werden können, sind stets aktuelle Kenntnisse im Umgang mit modernen Technologien erforderlich. Diese Kenntnisse sollen ihnen im Rahmen des Projekts vermittelt werden, das es ihnen zudem ermöglicht, orts- und zeitunabhängig auf aktuelle und vergangene Lerninhalte zuzugreifen. Unsere Aufgabe als Träger sehen wir darin, hier den notwendigen Rahmen für die innovativen Inhalte zu schaffen. Dank der Zusammenarbeit mit unseren Partnern bietet sich die Chance, leicht anwendbare Lösungen zu entwickeln, sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für das Kollegium“, so Dr. Klaus Bandekow, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Trägervereins Volkssolidarität Leipziger Land/Muldental e.V.
Die zukünftige IT-Infrastruktur des Gymnasiums solle die Möglichkeit geben, erarbeitetes Wissen über Jahre zu strukturieren und zu dokumentieren und so Mitschriften und Unterrichtsinhalte permanent zur Verfügung zu stellen. Dabei sollen die Schüler auch außerhalb der Schule an ihren Aufgaben und Projekten arbeiten können und ihnen breite Möglichkeiten zu Recherche, Präsentationen oder zum Veranschaulichen von Unterrichtsmaterial mit Hilfe von Videos und Apps zur Verfügung stehen.
Die technologische Konzeption erfolgt durch die proinsys IT-Systemhaus GmbH & Co. KG. Im Mittelpunkt steht dabei die Schaffung einer vollständig vernetzten und übergreifenden IT-Infrastruktur – angefangen bei der Netzwerkinfrastruktur über die Software bis hin zu allzeit verfügbaren aktuellen Lerninhalten. Besonderen Wert legt das sächsische IT-Unternehmen auf die Zukunftsfähigkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Lösung.
„Multimedia, E-Books, Web-Konferenzen, schul- oder gar länderübergreifende Zusammenarbeit werden in wenigen Jahren zum Schulalltag dazugehören. Wir möchten mit unseren Erfahrungen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass die Schüler frühzeitig lernen, moderne IT-Technologien bereichernd aber auch verantwortungsbewusst anwenden zu können, um so den Schülern den späteren Schritt in das Berufsleben zu erleichtern. Daher freuen wir uns über die Möglichkeit, mit unseren speziellen Kompetenzen im Bereich IT- Sicherheit in diesem Projekt die technologischen Anforderungen sowohl für eine moderne Unterrichtsgestaltung als auch für eine technologisch sichere Lösung planen und umsetzen zu können, “, erläutert Steffen Scholz, Geschäftsführer der proinsys.
Um mögliche Synergien zwischen wissenschaftlicher Arbeit und praktischer Anwendung zu nutzen, wird die HTWK Leipzig das Projekt begleiten. Die Hochschule, die sich gerade mit einer Studie zum Einsatz von Tablet-PCs zur modernen Unterrichtsgestaltung befasst, wird die Erarbeitung aktueller und zukünftigen Anforderungen des Gymnasiums für den modernen Unterricht unterstützen. Ziel ist es, auf der Grundlage wissenschaftlicher Betrachtungen und den Erfahrungen des Gymnasiums Erkenntnisse zu gewinnen, die einerseits direkt in die praktische Umsetzung des Konzeptes einfließen und andererseits als Empfehlung für andere Schulen gelten können.
„Gerade für eine Hochschuleinrichtung wie die Fakultät Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften der HTWK Leipzig ist die wissenschaftliche Begleitung praxisorientierter moderner Anwendungen ein interessantes Betätigungsfeld für die auszubildenden Studenten. Sie werden die neue Technik und die Applikationen nicht nur einer soliden fachlichen Prüfung unterziehen, sondern auch eigene innovative Ideen für deren Nutzung dabei einbringen und umsetzen können und gleichzeitig erste wichtige Erfahrungen in wissenschaftlicher Arbeit sammeln,“ merkt Studienfachberater der HTWK Prof. Dr. Klaus Hänßgen an.