Am Beispiel der neusten Version der Oracle E-Business Suite, der umfassenden Unternehmenssoftware von Oracle, wird dies besonders deutlich. Mit Release 12 wurde ein in nahezu allen Funktionsbereichen verbessertes Produkt zur Verfügung gestellt. Außerdem wurden zugekaufte Applikationen wie Demantra zur Planung, G-Log Transportation Management und andere mit der E-Business Suite integriert. Diese Aktivitäten binden natürlich Ressourcen, allerdings zum Vorteil der Kunden. Oracle E-Business Suite-Anwender, welche zunächst abwarten und dann direkt auf Fusion Applications migrieren wollten, haben mit Release 12 bereits jetzt die Möglichkeit, viele neue Funktionalitäten zu nutzen. Eine intensive Überprüfung, ob eine Migration oder ein Update auf Release 12 sinnvoll ist, wird daher empfohlen. Für die Schwesterapplikationen Siebel und PeopleSoft stellt sich die Situation ähnlich dar.
Aufgrund der eingetretenen Verzögerung fehlt derzeit jedoch ein konkreter Zeitplan über die weitere Entwicklung von Fusion Applications, welcher unbedingt eingefordert werden muss. Diese Aufgabe wird von der Deutschen Oracle Anwendergruppe (DOAG) übernommen.
Fusion Applications setzt beim Kunden eine Oracle IT-Infrastruktur mit Service-orientierter Architektur (SOA) und Grid Computing voraus – Eigenschaften, die in der Fusion Middleware und der Datenbank bereits implementiert und verfügbar sind. Mit der Entscheidung für Oracle begibt sich der Anwender daher bis zu einem gewissen Grad in eine Abhängigkeit zum Hersteller. Diese sollte jedoch bewusst eingegangen werden, da nicht nur eine sehr gut integrierte Informationssystem-Plattform, sondern vor allem Investitionssicherheit geboten wird. Darüber hinaus bündelt die DOAG die Interessen und Anforderungen der Anwender und bildet somit ein Sprachrohr der Oracle Kunden.