Situation analysiert
Die Süderelbe AG hat die Situation analysiert: für die Metropolregion Hamburg führt die Nicht-Umsetzung der aktuellen Maßnahmen aus der „Ahrensburger Liste“ (mit einem geschätzten Investitionsvolumen von rd. 15 Milliarden Euro) zu einem jährlichen Verlust an Wirtschaftskraft (BIP) von fast 4 Milliarden Euro.
Fast 80 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung kommen am Dienstagabend auf Einladung der Süderelbe AG in den Kaispeicher am Harburger Binnenhafen. Dr. Jürgen Glaser, Prokurist bei der Süderelbe AG stellt die Position der Süderelbe AG vor, gefolgt von Vorträgen von Dr. Sebastian Stern, Principal bei McKinsey & Company und Wolfgang Hurtienne, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority (HPA).
(K)ein Vorzeigemodell
Im Anschluss an die Vorträge diskutieren die Teilnehmer unter dem Motto „Infrastrukturentwicklung in Norddeutschland – (k)ein Vorzeigemodell“ über neue Wege, um den künftigen Anforderungen eines steigenden Güter- und Verkehrsaufkommens gerecht zu werden. Süderelbe AG Vorstand Jochen Winand: Die Metropolregion Hamburg (MRH) ist wirtschaftlicher Motor und Impulsgeber für Norddeutschland. Sie ist Industriestandort sowie Handels- und Dienstleistungszentrum. Aber: Die große wirtschaftliche Bedeutung der Infrastrukturentwicklung für die MRH und für Norddeutschland wird beim Einsatz von Investitionsmitteln u.E. nicht angemessen berücksichtigt. Dabei sind die Fortführung der Planungen sowie die Realisierung der notwendigen Verkehrsinfrastrukturprojekte in Norddeutschland dringender denn je. Aktuell wird vom Bundesverkehrsministerium für den Güterverkehr ein Anstieg der Verkehrsleistung – je nach Verkehrsträger - um 20 bis 80 Prozent bis zum Jahre 2025 vorhergesagt.
100 Prozent mehr Verkehr
Eine besondere Bedeutung für die Entwicklung kommt dabei dem Hafenhinterlandverkehr zu. Insgesamt wird bis zum Jahr 2025 für diesen Bereich ein Anstieg um mehr als 100 Prozent prognostiziert, hinzukommen die erwarteten Zuwächse im Personenverkehr. Um diese Zuwächse bis 2025 und darüber hinaus bewältigen zu können – und um die wirtschaftliche Position der MRH zu festigen und auszubauen, benötigen die Unternehmen und die Region gleichermaßen schon heute Investitionen und Ausbauleistungen in die Verkehrsinfrastruktur, in die Häfen und die Hinterlandanbindung.
Die Weichen sind gestellt
Dr. Sebastian Stern, McKinsey & Company folgert: „Beispiele internationaler Verkehrsplanung zeigen, dass die gezielte Verbesserung von verkehrsmittelübergreifenden Anschlüssen und Infrastruktur helfen, sowohl den Nutzen als auch die Rendite für die künftigen Verkehre zu steigern. Beispiele zeigen auch, dass PPP-Modelle häufiger zum Einsatz kommen sollten.“ Wolfgang Hurtienne, Geschäftsführer der HPA, stellt die strategischen Entwicklungsprojekte für den Hamburger Hafen vor: „Mit dem Hafenentwicklungsplan 2025 haben wir die Weichen gestellt, um das wachsende Umschlagsaufkommen zu bewältigen. Wichtig sind für die Realisierung neuer Infrastrukturmaßnahmen insbesondere ein fortgesetzter Fachdialog und verlässliche Partnerschaften – die Kooperation mit der Süderelbe AG ist ein positives Beispiel dafür.“
Dr. Jürgen Glaser: „Wir sehen in drei Punkten konkrete Lösungsansätze zur Verbesserung der Situation: so sollte die Effizienz bestehender Infrastruktur optimiert werden, klare Kriterien für die Umsetzung und Beschleunigung neuer Vorhaben entwickelt sowie neue Finanzierungsmöglichkeiten für die Realisierung von Infrastrukturmaßnahmen gefunden werden.“