Vorausgegangen war ein komplexes Vergabe- und Zulassungsverfahren: Bereits 2004 hatte Banverket im Rahmen einer Ausschreibung verschiedene Anbieter aufgefordert, einen 160 Punkte umfassenden Fragen- und Zulassungskatalog abzuarbeiten. Im Anschluss daran beurteilte die schwedische Staatsbahn die Zuverlässigkeit sowie die Lebensdauer aller Systeme. Als einer von zwei verbleibenden Herstellern erhielt Schenck Process den Auftrag zum Bau einer Pilotanlage im nordschwedischen Kiruna. Hier konnte MULTIRAIL® während einer zwölfmonatigen Testphase unter härtesten klimatischen Bedingungen seine Zuverlässigkeit in allen Punkten nachweisen. Zum Jahreswechsel war es dann soweit: Schenck Process erhielt als erster und bisher einziger Hersteller mit dem „type approval“ die Zulassung.
Die Vorteile von MULTIRAIL® konnten auch Banverket überzeugen: Mit dieser Technologie werden Züge nicht nur eichfähig verwogen, sondern auch auf schadhafte Räder und kritische Beladungszustände überprüft. „Die ursprünglich für die Deutsche Bahn entwickelte MULTIRAIL®-Technologie ist mittlerweile ein Synonym für die präzise Kraft- und Diagnosetechnik bei den Bahnen“, sagt Peter Groll, Vice President von Schenck Process und zuständig für den Bereich Transport Automation. „Uns freut es natürlich besonders, wenn wir mit unserer Technologie bei anspruchvollen Kunden Erfolg haben. Bereits 2006 hat Schenck Process mit der Übernahme der Fahrtwägeanlagen von Pfister Waagen Bilanciai deutliche Marktanteile gewonnen und auf diesem Weg wollen wir 2007 weitergehen.“
In der Bahnwelt ist Schenck Process seit 125 Jahren ein fester Begriff, wenn es um das Wägen von Waggons und Zügen geht. Mit der MULTIRAIL®-Technologie erfüllt das Unternehmen die gestiegenen Bedürfnisse der Bahnbetreiber in Sachen Zuverlässigkeit und Qualität vom Drehgestellprüfstand für Hochgeschwindigkeitsdrehgestelle bis zum feldbasierten Raddiagnosesystem.