Innerhalb von vier Jahren hat sich Rakuten damit vom japanischen Marktführer zum globalen Player im E-Commerce entwickelt. Zur Wachstumsstrategie gehören neben weiteren aktuellen Investitionen in E-Commerce-Plattformen in Russland und Südost-Asien auch neue Geschäftsfelder wie der E-Reader Kobo und ein entsprechendes Angebot von E-Books, die Investition in die Bilder-Sharing-Plattform Pinterest, der Kauf des spanischen Videostreaming-Dienstes Wuaki.tv und Akquisitionen von Onlinemarketing-Dienstleistern.
Auf dem Weg zu einer weltweiten Alternative im E-Commerce
Zwischen 2008 und 2012 hat Rakuten eine Reihe von E-Commerce-Akquisitionen in Europa, Asien und Amerika unter seinem Marktplatzkonzept zusammengefasst. Dazu gehören Rakuten.com Shopping in den USA (ehemals Buy.com), Rakuten Brasilien (ehemals Ikeda), Rakuten Deutschland (ehemals Tradoria), Play.com in Großbrittanien und PriceMinister in Frankreich. Darüber hinaus investierte Rakuten 2012 in die Luxus-E-Commerce-Plattform AHAlife, den führenden russischen Online-Retailer OZON und erwarb kürzlich die Mehrheit an The Grommet.
The Grommet ist ein amerikanischer Spezialist für Citizen-Commerce und vertreibt innovative Produkte, die „von Bürgern für Bürger“ entwickelt werden. Diese Akquisition fügt sich besonders gut in Rakutens Philosophie: Beim Marktplatzkonzept steht der einzelne Händler klar im Vordergrund. Ihm ermöglicht es Rakuten, seine Fachkompetenz und Persönlichkeit online widerzuspiegeln, um seinen Kunden so ein besonders Shopping-Erlebnis bieten zu können. Rakuten unterstützt seine Händler dabei durch umfassende Beratung und Infrastruktur.
Innovationen und Wachstum
Innovative Geschäftsmodelle spielen eine wichtige Rolle für Rakuten: Erst in diesem Monat hat Rakuten den Asian Startup Fund ins Leben gerufen, der von Singapur aus verwaltet wird. Der Fonds richtet sich an Firmengründer und -unternehmer, die im Bereich E-Commerce, Internetservices und Digital Content tätig sind, und unterstützt sie in der Entwicklung kreativer Unternehmen in dieser Region.
Der Erfolg gibt dieser Strategie recht: Seit seiner Umfirmierung konnte Rakuten Brasilien ein jährliches Auftragswachstum von 1.000 Prozent verzeichnen, Rakuten Deutschland konnte seine Händlerbasis um ein Drittel steigern. In einigen Märkten sind bereits Shopping-Apps eingeführt worden, in Indonesien hat dies zu einem Plus von knapp 440 Prozent bei Mobile-Aufträgen geführt. Partnerschaften mit Finanzdienstleistern wie MasterCard und Visa ermöglichen in vielen Ländern bereits die Zahlung mit digitalen Zahlsystemen.
Neue Felder: Inhalte und Marketing-Services
Mit 100 Millionen US-Dollar beteiligte sich Rakuten 2012 am Social-Network Pinterest, das seinen Fokus auf Bilder und Fotos legt. Nun zeigen erste Beispiele, wie E-Commerce und Bilder-Sharing zusammenwachsen: In Japan kooperieren der Marktplatz Rakuten Ichiba, der Reisedienst Rakuten Travel und Rakuten Recipe bereits vermehrt mit Pinterest.
In Europa setzt Rakuten ebenfalls auf Inhalte: Mit dem spanischen Streaming- und Video-on-Demand-Anbieter Wuaki.tv hat der Konzern nun Zugang zu Hollywoods großen Studios sowie regionalen Produktionsfirmen, mit denen Wuaki.tv enge Partnerschaften unterhält. Zudem besteht nun die Möglichkeit, neue Geschäftsbeziehungen zu führenden TV-Herstellern aufzubauen, auf vielen Smartphones und Fernsehern in Spanien ist die Wuaki-App bereits vorinstalliert. Damit ergänzt das Feld „Video“ Rakutens Investitionen in den E-Book-Sektor, der neben einer eigenen, umfangreichen Bibliothek in Japan mit dem Zukauf des E-Reader-Herstellers Kobo unterstützt wurde.
Zu den E-Commerce-nahen Tätigkeitsfeldern gehört außerdem das Onlinemarketing. Der Affiliate-Marketing-Service Rakuten LinkShare bietet seine Dienstleistungen jetzt in ganz Nordamerika, im Vereinigten Königreich, Australien und natürlich Japan an. Weitere Expansionen sind über das gesamte Jahr hinweg vorgesehen. Verstärkt wird Rakuten LinkShare durch die Akquisition des Targeting-Service MediaFORGE.