Das Unwetter am 23. Juni 2021 hat nicht nur erhebliche Schäden in und um Reutlingen verursacht. Es hat auch schlimme Erinnerungen geweckt an den 28. Juli 2013, als mehrere Hundert Menschen verletzt wurden und Fahrzeuge, Fassaden, Dächer sowie Photovoltaik- und Solaranlagen von bis zu tennisballgroßen Hagelkörnern regelrecht bombardiert wurden.
Während der Verein zur Hagelabwehr im Landkreis Reutlingen in 2014 als Reaktion auf das Jahrhundertunwetter gegründet wurde, konnte der Hagelflieger in 2021 erst Anfang Juli abheben. Denn das Spezialflugzeug, das der Verein zur Hagelabwehr anmietet, war aufgrund eines Motorschadens nicht einsatzbereit.
„Das darf nicht mehr passieren, und deshalb sind wir auf Spenden von Unternehmen und Privatpersonen angewiesen, sodass Piloten und Flugzeuge möglichst während der gesamten Unwettersaison von Mai bis September startklar sind“, so Gabriele Gaiser, Erste Vorsitzende des Vereins.
Spende ein Zeichen der Solidarität
Für 2022 sind Stand heute 80 Einsatztage finanziert. „Das bedeutet, dass wir von Anfang Juni bis Mitte August startklar sind“, so Schatzmeister Franz Eisele. Er hoffe jedoch darauf, dass weitere Spenden die potenziellen Einsatzzeiten noch weiter erhöhen werden.
Hierzu trägt auch die internationale RAMPF-Gruppe mit Sitz in Grafenberg bei: Das Unternehmen hat dem Verein 5.000 Euro gespendet.
Matthias Rampf, Geschäftsführender Gesellschafter der RAMPF-Gruppe: „Zum einen ist die Arbeit des Vereins für uns als Unternehmen sehr wichtig. Denn starke Unwetter können unsere Produktionssicherheit beeinträchtigen und erhebliche Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen verursachen. Zum anderen ist es ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen im Landkreis Reutlingen. Denn das Schadenausmaß der Unwetter in 2013 und 2021 hätte durch die Hagelflieger deutlich verringert werden können.“