„Wenn Investoren ihre Rendite nicht der Inflation aussetzten wollen, steht ihnen ein effizientes Instrument zur Verfügung: inflationsgeschützte Anleihen“, erläutert Georg Rankers vom Family Office, Rankers Finanzstrategien. „Diese Produkte generieren eine Rendite, die direkt an die Inflation gebunden ist.“ Diese an einen Inflationsindex gekoppelten Anleihen werden auch als Inflation-Linked Bonds, Inflationsbond, Inflationsanleihe, Inflations-Stopper-Anleihe, inflation-linked Bond oder kurz Linker bezeichnet. Die Verzinsung dieser Wertpapiere ist zumeist an einen Verbraucherpreisindex gekoppelt.
Im Bereich der Staatsanleihen lassen sich auch inflationsgeschützte Papiere entdecken. Hierbei handelt es sich um Anleihen, die neben der normalen Verzinsung auch einen Zinssatz einbringen, der auf der Inflationsrate eines Landes oder einer Region wie der EU basiert. Steigt die Inflation über das prognostizierte Maß bei der Herausgabe der Anleihe an, rechnet sich diese Form der Anleihe gegenüber herkömmlichen Anleihen. Als Referenzindex können unterschiedliche Inflations- bzw. Preisindexes fungieren – wie zum Beispiel der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), ohne Tabak, in der Euro-Zone, der regelmäßig bei inflationsindexierten Anleihen der Bundesrepublik Deutschland Verwendung findet.
In den vergangenen Jahren ist der weltweite Markt für inflationsgeschützte Anleihen stark gewachsen: Immer mehr Staaten treten als Emittenten auf. In Deutschland gibt es inflationsgeschützte Anleihen erst seit 2006. Die starke Ausweitung der Geldmenge durch massive Konjunkturprogramme, die von vielen Staaten als Reaktion auf die globale Finanzkrise in den Jahren 2008/2009 vorgenommen wurde, schürt aktuell die Angst vor einer Inflation in der Zukunft.
Zudem birgt auch die wieder anziehende Konjunktur die Gefahr einer stärkeren Inflation, denn der Anstieg geht immer mit teureren Rohstoffpreisen einher. Eine Entwicklung, die die Verbraucher sofort im Portemonnaie bemerken, wenn die Preise für Gas, Strom oder Benzin ansteigen. Aufgrund der beschriebenen Faktoren, die eine Inflation begünstigen, greifen immer mehr Anleger auf die Linker für mittel- oder langfristige Geldanlagen zurück.
Die so genannten „Inflation Linkers“ unterscheiden sich von konventionellen Anlagen. Bei Inflationsgeschützten Anleihen gibt es zwei Anleihetypen. Bei dem ersten Typ wird der investierte Betrag über einen Referenzindex an die Inflationsentwicklung angepasst. Der Nominalbetrag wird also mit der Zeit modifiziert. Das kann Auswirkungen auf den Kaufpreis haben. Nicht nur der Kurs samt Zinsen und Spesen ist entscheidend, zusätzlich wird auch noch mit dem so genannten Indexierungskoeffizienten multipliziert. Wer diese Form Inflationsindexierter Anleihen wählt, sollte sich genau nach dem Indexierungskoeffizienten erkundigen, da er den Abrechnungsbetrag bisweilen um bis zu 10 % beeinflussen kann.
Bei der zweiten Form der Inflationsgeschützten Anleihe bleibt der Kapitalwert gleich. Stattdessen wird auf den Basiszins ein indexabhängiger Indexkoeffizient hinzugerechnet. Das geschieht zu jedem Kupontermin, in der Regel einmal jährlich.
Inflationsgeschützte Anleihen bieten Anlegern damit das gleiche niedrige Risikoprofil wie herkömmliche Anleihen. Zusätzlich sichern sich Investoren aber eine reale Rendite - ein wichtiger Vorteil gegenüber herkömmlichen Anleihen. Denn deren Ertrag wird über die gesamte Laufzeit von der Geldentwertung beeinflusst. Inflationsgeschützte Anleihen neigen dazu, weniger volatil als klassische Bonds zu sein, was ihnen ein attraktiveres Risiko/Ertrags-Profil verleihen kann.
Das Interesse an dieser Anlageklasse wächst in Deutschland und in Europa, da die Verpflichtungsseite institutioneller Anleger häufig durch die Inflation beeinflusst wird. Vor allem Pensionsfonds müssen angesichts der Verlustrisiken im Aktienbereich, der steigenden Lebenserwartung und veränderter regulatorischer Anforderungen immer stärker darauf achten, ihre Ertragsstruktur an ihre künftigen Zahlungsverpflichtungen anzupassen.
Auf der Emittentenseite liegen ähnliche Gründe vor, inflationsgeschützte Anleihen aufzulegen. Weil Staatseinnahmen mit zunehmender Inflation steigen, ist es aus Sicht der Regierungen sinnvoll, auch die staatlichen Zinszahlungen an die Geldentwertung zu koppeln. Ein weiterer Aspekt ist Diversifizierung der Investoren - weg von einheimischen und hin zu einem zunehmend internationalen Anlegerkreis. Dies erhöht die zur Verfügung stehenden Geldmittel und reduziert zusätzlich die Abhängigkeit von lokalen Marktfaktoren.
„Linker eignen sich insbesondere für institutionelle Anleger, deren definierte Zahlungsverpflichtungen an Inflations- oder Lohnentwicklungen gekoppelt sind“, erklärt Claudia Rankers, vom Family Office, Rankers Finanzstrategien. „Die häufig als inflationsresistent gehandelten Assets, wie Immobilien oder Gold, bieten oft nicht den gewünschten Schutz. Aber auch für konservative Privatanleger sind die als defensiv geltenden Linker ein interessantes Instrument der Vermögensanlage.“ Die Werteentwicklung ist zum einen im Vergleich zu konventionellen Anleihen weniger volatil. Zum anderen reduzieren inflationsindexierte Anleihen das Risiko im Portfolio, das sich aus Aktien und Fixed-Income-Instrumenten zusammensetzt. Auf der Basis der Fundamentaldaten und Konsensschätzungen sind gegenwärtig inflationsindexierte Anleihen aus dem Emerging Markets attraktiv für Investoren.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.rankers-cie.de.