Das Modellprojekt ist ein wichtiger Mosaikstein des laufenden Projektes "Schule 2020". Es soll Erkenntnisse für einen passgenauen Einsatz digitaler Medien im Unterricht liefern. Mit Tablets wird hier gezielt der "medienpädagogische Werkzeugkoffer" erweitert - bewusst zunächst an einer Beruflichen Schule mit engem Praxisbezug zur Arbeitswelt.
Wissenschaftliche Begleitung und Schulleitung ziehen erstes positives Fazit
22 Auszubildende zu Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung aus Baden- Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und dem Saarland arbeiteten in den vergangenen Monaten in je einem Schulblock mit HP ElitePads. "Die Tablets werden von Lehrenden und Lernenden erfolgreich eingesetzt", berichtet Karin Schad, Schulleiterin der kaufmännischen beruflichen Schule. "Es wurde bereits ein Projekt mit den Auszubildenden verwirklicht und die lernfeldübergreifende Kooperation der Lehrkräfte hat sich intensiviert."
Auch die - vom Frankfurter Stadtschulamt eingebundene - wissenschaftliche Projekt- Begleitung, Lernberater Nico Pannier, zog ein erstes positives Fazit: Er verzeichnete eine hohe Motivation im Unterricht bei Schüler/innen wie auch Lehrkräfte und das trotz anfänglicher Technikschwierigkeiten. Zudem stellte er fest, dass die Auszubildenden sich auch außerhalb der Schule sehr mit den Lerninhalten beschäftigen, zum Beispiel auf der morgendlichen Zugfahrt. "Es bestätigt sich, dass es grundsätzlich lerneffizient ist, wenn Schüler selbstgesteuert und autonom ihr eigenes Lernen organisieren", so Pannier. Anhand der Untersuchung verschiedener Lerneffizienzvariablen soll er im Auftrag des Stadtschulamts im Modellprojekt Wirkmechanismen identifizieren und potenzielle Entwicklungsfelder herausarbeiten.
Lehrkräfte sehen viele Vorteile
Die Lehrkräfte der Stauffenbergschule sehen noch weitere Vorteile: "Durch die Kooperation mit den Verlagen haben die Auszubildenden ihre gesamte Fachbuchbibliothek und alle Aufzeichnungen dabei, was einen fächerübergreifenden Bezug erleichtert", sagt Englisch-Lehrer Marc Lucke. Über die Selbstorganisation der Schüler hinaus sieht er die selbstständige Entwicklung von Problemlösestrategien in den Tablet-Klassen stark ausgeprägt. "Wo zuvor für Arbeiten an Excel oder im Internet ein allgemeines ˈRückenzudrehenˈ herrschte, kann mit den Tablets nun gemeinschaftlich in der Runde gearbeitet werden. Man schaut sich ins Gesicht - und spart viel Papier", ergänzt Dr. Paul Koszuszeck, stellvertretender Schulleiter.
Stift und Docking Station erleichtern das digitale Arbeiten
Neben den Windows 8-Tablets stellt Projekt-Sponsor Hewlett-Packard auch Stifte, zum Beispiel für das Arbeiten in Excel, sowie Docking Stations zur Übertragung des Tablet- Bildschirms an die digitale Tafel zur Verfügung. "Den Bildschirm von allen Schüler/innen an die Tafel werfen zu können, macht den Unterricht interaktiver - das passt einfach zu unserer Lebens- und Arbeitswirklichkeit", sagt Studienrat Sven Schaudinn. Gemeinsam mit Klassenlehrerin Charlotte Lorenz ließ er die Auszubildenden eine lernfeldübergreifende Marktforschungsanalyse bei den Bäckereien in der Arnsburger Straße durchführen. Das Ergebnis der zeitgemäßen Dokumentation stellen die Schüler/innen am 26. Februar 2014 im Rahmen einer Zwischenbilanz-Veranstaltung in der Schule vor.
Unterstützt wird das vom Stadtschulamt initiierte Tablet-Modellprojekt vom auf Behörden und Bildungseinrichtungen spezialisierten IT-Ausstatter REDNET.