Ein Problem beim "EffizienzhausPlus" des Bundes sieht Dieter Herz in der Definition des Endenergiebedarfs: "So wird beispielsweise ein nicht mit Wärmepumpen beheiztes Gebäude den Standard nicht erreichen", betont Herz. Der Grund liegt an der Leistungszahl von Wärmepumpen, die ihren Gesamtenergiebedarf um den Faktor der Leistungszahl reduzieren können, da nur der Strom als Endenergie zählt. Dass dafür nur ein Drittel der vorhandenen Primärenergie zur Stromerzeugung am Gerät zur Verfügung steht, wird nicht berücksichtigt. Dieter Herz stellte bei einigen zertifizierten Passivhäusern mit Photovoltaik auf der Süddachseite fest, dass Wärmepumpe-beheizte Gebäude im Primärenergiebedarf schlechter abschnitten, als Holz beheizte. Im Endenergiebedarf schnitten die Holz beheizten Gebäude jedoch schlechter ab, keines erreichte den definierten Standard. Nachhaltiges Heizen mit Holz würde so gehemmt, Heizen mit Strom jedoch gefördert.
Ein weiteres Problem sieht Herz darin, dass die KfW-Effizienzhausstandards und nicht der Passivhausstandard als Richtgröße herangezogen werden und damit ein höherer Heizwärmebedarf toleriert wird. Sobald aber mehr als nur die Süddachfläche zur Stromerzeugung notwendig ist, wird die wirtschaftliche Umsetzung sehr schwierig, da auf Nebengebäude und Fassaden ausgewichen werden muss. Hier besteht Handlungs- und Diskussionsbedarf. Im Rahmen der 13. RENEXPO®, die vom 27. bis 30.09.2012 in Augsburg stattfindet, wird das Energie Plus Gebäude unter anderem im "1. Workshop EnergiePlusHaus" vertieft. Die RENEXPO® präsentiert die ganze Bandbreite der regenerativen Energieerzeugung, intelligenten Energieverteilung und effizienten Energieverwendung. Mehr unter www.renexpo.de.