Neben Privathäusern und landwirtschaftlichen Gebäuden sind Industrie- und Gewerbedächer das drittgrößte Einsatzgebiet für Photovoltaikanlagen in Deutschland. Produktionshallen und Logistikzentren, aber auch Dächer von Krankenhäusern oder Sportstätten beispielsweise bieten viel Platz für den Einsatz von Photovoltaik. Von Photovoltaik-Großanlagen spricht man ab einer Nennleistung von 30 kwp. Diese umweltfreundliche Art der Stromerzeugung trägt zur Nachhaltigkeit bei, aber längst ist der damit verbundene Imagegewinn nicht mehr das entscheidende Argument. Unternehmen sichern sich mit dem Betrieb von PV-Anlagen zusätzlich eine attraktive und sichere Rendite. Firmen wie Michelin, Liebherr, VW, BMW und Aldi haben bereits in großem Stil Photovoltaik auf ihren Dächern installiert. Oft amortisieren sich die Kosten bereits in wenigen Jahren.
Möchte ein Unternehmen seine Dächer zur Stromerzeugung nutzen, sind allerdings zunächst verschiedene Fragen zu klären. Welche Dächer eignen sich aufgrund von Ausrichtung, Neigung und vor allem Tragfähigkeit? Welches Finanzierungsmodell ist das passende? Möchte die Firma die Anlage selbst betreiben oder dies einem Pächter überlassen? Welche Maßnahmen zur Sicherheit der Anlagen sind zu treffen?
Das Angebot der Solarbranche für Industrie und Gewerbekunden ist groß. Ob als Dachanlage, auf Solar-Carports, die nebenbei noch Elektrofahrzeuge der Mitarbeiter mit Strom versorgen können, oder integriert in die Gebäudefassade: die Nutzungsmöglichkeiten der Photovoltaik sind vielfältig. Neben den klassischen Aufdachanlagen bietet der Markt mit Photovoltaik-Dünnschichtlaminaten auch Lösungen für gering belastbare oder ungünstig ausgerichtete Dächer.
Der Fachkongress für Photovoltaikanlagen auf Industrie- und Gewerbedächern, der am 17.11.2011 im Rahmen der Kongressmesse DENEX® stattfindet, bietet den Inhabern großer Dachflächen einen Überblick über technische Fragen, Lösungen zur Finanzierung und Versicherung sowie Sicherheitsanforderungen. Professor Martin Maslaton, Rechtsanwalt und Spezialist für Rechtsfragen rund um die Erneuerbaren Energien beantwortet Fragen zu Rechtsgrundlage und Vergütung. Zudem werden den Kongressteilnehmern zwei der größten Dachanlagen in Deutschland vorgestellt: die Photovoltaik-Projekte der Michelin Reifenwerke und die Anlage des Liebherr-Werks in Biberach. Michelin hat Dachflächen mehrerer deutscher Standorte verpachtet. Im Gegenzug übernahmen die Pächter die Kosten für Dachsanierung und Installation der PV-Anlagen - eine Win-Win-Situation. Laut dem zuständigen Projektleiter Sven Windhausen konnte Michelin durch die Verknüpfung der Aufarbeitung von Dächern mit der Installation von Photovoltaikanlagen 5,4 Millionen Euro einsparen. Details wird er im Fachkongress berichten.
Als ideeller Träger des Fachkongresses wirkt die Arbeitsgemeinschaft Industriebau e.V. (AGI) mit.
Die DENEX®, Kongressmesse für Dezentrale Energiesysteme, Intelligente Energieverteilung und Effiziente Energieverwendung findet am 17. und 18. November 2011 unter der Schirmherrschaft von Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Lucia Puttrich, Hessische Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Wiesbaden statt. Weitere Informationen zur Messe und den Fachtagungen unter www.denex.info.