Aus der Praxis für die Praxis lautet der Leitfaden der Veranstaltungsreihe, die in diesem Jahr von rund 230 Teilnehmern besucht wurde. Die hohe Dichte an Holzbauunternehmen, Architekten, Bauingenieuren und Nachwuchsfachkräften im Wirtschaftsraum Augsburg sowie das stets vielseitig zusammengestellte und hochkarätig besetzte Vortragsprogramm erklären das große Interesse an der Veranstaltungsreihe. An vier Abenden referierten Experten zu unterschiedlichen Themen des Holzbaus und präsentierten erfolgreiche Beispiele aus der Praxis. Im Anschluss an die Präsentationen diskutierten die Teilnehmer angeregt über die aktuellen Entwicklungen.
Innovationen für den Holzbau Dass Maschinentechnik etwas mit Holzbau zu tun hat, bewies Dipl.-Ing. Walter Fahrenschon, Geschäftsführer für Vertrieb, Marketing und Service bei der Hans Hundegger AG in Hawangen. Unter dem Titel „Innovationen für den Holzbau – Chancen und Möglichkeiten moderner Maschinentechnik“ gab er seine über 25 Jahre gesammelten Erfahrungen im Bereich Holzbearbeitungsmaschinen weiter und zeigte die Wichtigkeit des Zusammenspiels von Material und Werkzeug, von Holzbau und Maschinenbau auf. Die Firma Hundegger ist Weltmarktführer für CNC-Abbundmaschinentechnologie, ohne die der moderne Holzbau nicht oder nur schwer vorstellbar wäre.
Brandschutzaspekte bei Aufstockungen Dr.-Ing. Dirk Kruse von der Dehne, Kruse Brandschutzingenieure GmbH & Co. KG erläuterte am zweiten Vortragsabend das große Potential für die Holzbauweise bei Aufstockungen. „Im Gegensatz zum Neubau verbraucht eine Aufstockung weniger Ressourcen und schont folglich die Umwelt“, so der Referent. Zudem zeigte er auf, dass Brandschutzanforderungen im Rahmen angepasster Brandschutzkonzepte realisierbar sind und unterstrich die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung, um das große Potential von Aufstockungen für die Holzbauweise ausschöpfen zu können.
Ein inspirierender Bau aus Laubholz Am dritten Abend in der Hochschule Augsburg wurde es international: Prof. Dr. Andrea Frangi von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich war angereist, um das „ETH House of Natural Resources“ vorzustellen. Das ETH Forschungslabor ist ein Leuchtturmprojekt für das Bauen mit Laubholz. Die Tragstruktur besteht aus einem vorgespannten Holzrahmen aus Esche und zeichnet sich durch einen hohen Vorfertigungsgrad und zeitsparendes Zusammenfügen auf der Baustelle aus. Beim Bau kamen zudem erstmals neuartige Holz-Beton-Verbunddecken mit Furnierschichtholzplatten aus Buche zum Einsatz. Insgesamt ist der Bau selbst ein Forschungsprojekt, das auch in Zukunft interessante Ergebnisse für das Bauen mit Laubholz liefern wird.
Einblick in die Arbeit eines Prüfingenieurs Den Abschluss der diesjährigen Holzbau Kompakt Veranstaltungsreihe bildete der Vortrag von Prüfingenieur Dipl.-Ing. (Univ.) Markus Bernhard von der IngPunkt GmbH in Augsburg. Er referierte über den Sinn und Unsinn des Einsatzes von Programmen für die Berechnung und Konstruktion im Holzbau. Dem Holzbau stehen heutzutage diverse Computerprogramme zur Planung und Berechnung von Objekten zur Verfügung. An Beispielprojekten aus seiner langjährigen Tätigkeit als Prüfingenieur erläuterte der Referent, wie die Berechnungen solcher reinen „Schreibtischkonstruktionen“ in der Umsetzung an ihre Grenzen stoßen.
Das Netzwerk Holzbau wird betreut von der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH. Weitere Informationen zum Netzwerk Holzbau und Holzbau kompakt erhalten Sie unter: www.netzwerkholzbau.de
Im Netzwerk Holzbau haben sich auf Initiative der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH unabhängige und beratende Institutionen sowie Unternehmen aus der Region um Augsburg zusammengeschlossen, um über das Thema Holzbau zu informieren und Kommunen, Unternehmen und Architekten für den Holzbau zu gewinnen. Weitere Informationen zum Netzwerk Holzbau im Wirtschaftsraum Augsburg finden Sie unter www.netzwerkholzbau.de