Umweltdezernent Axel Priebs wies Behauptungen zurück, dass die Regionsverwaltung Lage und Umfang der Deponie nur oberflächlich recherchiert habe: "Die Materialzusammensetzung und Struktur der Halde sind umfänglich untersucht und dokumentiert worden. Die jetzt auf einem Nachbargrundstück festgestellten Asbestreste sind für den Standort Luthe keine untypischen Funde. Wir haben in der Vergangenheit bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass Bruchmaterial aus der Fulgurit-Produktion zur Befestigung von privaten Wegen und Grundstücken in der Nachbarschaft der Firma verwendet worden ist", sagte der Dezernent. "Dort, wo Gefährdungen nicht auszuschließen waren, sind wir natürlich tätig geworden."
Zuletzt waren im September 2008 Asbest belastete Wege im Luther Forst auf Anordnung der Region Hannover mit Boden abgedeckt worden. "Durch mechanische Beanspruchung können Fasern an den Bruchkanten von Hartasbest freigesetzt werden und so eine mögliche Gefahr für Spaziergänger oder Jogger darstellen", ergänzte Gerhard Meyer, Leiter des Fachbereichs Umwelt der Region. In diesen Fällen dränge die Behörde die Grundstückseigentümer, die offen zu Tage getretenen Scherben mit geeigneten Materialien zu überdecken. Von Hartasbestscherben im Erdreich gingen aber keine Gefahren aus, da es hier zu keinerlei Faserfreisetzungen kommen könne.
"Im Sinne des Vorsorgegedankens haben wir aber auch alle betroffenen Städte und Gemeinden in der Region Hannover sowie die Nachbarlandkreise auf mögliche Gefährdungen durch mit Asbest vermischtes Wegebaumaterial hingewiesen", sagte Meyer. In Verdachtsfällen würde die Region Hannover auf Anforderung Kontrollen durchführen. Und nicht zuletzt werde bei allen Planungs- und Bauvorhaben darauf geachtet, dass der Boden auf Asbestzementrückstände untersucht und Abfälle ordnungsgemäß entsorgt werden.