Das vom künftigen Betreiber zu fahrende Betriebsprogramm orientiert sich am aktuellen Fahrplan 2009 und umfasst rund 8,5 Mio. Kilometer, die die S-Bahnen jährlich fahren. Damit handelt es sich bei der S-Bahn Hannover um die bislang größte Ausschreibung von SPNV-Leistungen in Niedersachsen.
Die Auftraggeber erwarten einen intensiven Wettbewerb zwischen den Unternehmen und dadurch einen attraktiven Nahverkehr zum günstigen Preis. "Angesichts der Kürzungen der Regionalisierungsmittel und der angespannten Haushaltslage der Region Hannover bietet diese Ausschreibung die Chance, das bestehende Angebot zu sichern und sogar durch zusätzliche Leistungen zu verbessern", sagt der Verkehrsdezernent der Region Hannover, Dr. Georg Martensen.
Hans-Joachim Menn, Geschäftsführer der LNVG, weist insbesondere auf die nochmals steigenden Qualitätsanforderungen hin: "Die von der Deutschen Bahn erbrachten Leistungen sind qualitativ schon jetzt sehr gut. Ab Dezember 2012 wird es aber noch mehr Zugbegleiter in den S-Bahnen geben. Außerdem werden alle Fahrzeuge zur Verbesserung der Sicherheit mit Videokameras ausgestattet."
Von den aktuell im Netz verkehrenden 59 S-Bahn-Fahrzeugen wurden 53 vom Land Niedersachsen und 6 vom Land Nordrhein Westfalen gefördert. Sie werden in jedem Fall weiter genutzt, unabhängig davon, ob die DB Regio AG die Züge weiter betreiben wird oder ein anderes Unternehmen. Die Wartung der Fahrzeuge kann der zukünftige Betreiber entweder im derzeit genutzten Werk der Deutschen Bahn in Hannover-Leinhausen oder in einer anderen, möglicherweise neuen Werkstatt durchführen.
Lohndumping wollen die Auftraggeber in jedem Fall vermeiden. Sie geben daher in der Ausschreibung vor, dass alle Bieter eine so genannte "Tariftreueerklärung" abzugeben haben. Dadurch ist sichergestellt, dass die eingesetzten Arbeitnehmer auch in Zukunft nach einem mit einer tariffähigen Gewerkschaft geschlossenen Tarifvertrag bezahlt werden.