"Durch die geringe Zahl der verendeten Tiere im vergangenen Jahr hat die Blauzungenkrankheit offenbar ihren Schrecken verloren", sagt Dr. Michael Schimanski vom Fachdienst Verbraucherschutz und Veterinärwesen der Region Hannover. "Nach wie vor ist es aber enorm wichtig, dass alle Tierhalter der Impfpflicht nachkommen, um eine großflächige Verbreitung der Seuche zu verhindern", so der Tierarzt.
Insgesamt sind seit dem ersten Auftreten der Blauzungenkrankheit vor drei Jahren rund 30 Tiere in der Region Hannover an den Folgen der Infektion gestorben, davon sieben in 2008. Der Impfschutz muss vor jedem Sommer erneuert werden, um während der besonders gefährlichen Monate Juli bis September zu wirken. Die Kosten für den Impfstoff trägt die Niedersächsische Tierseuchenkasse.
Wer bis Ende des Monats seinen Bestand an Rindern, Schafen und Ziegen nicht immunisiert hat, erhält vom Fachdienst Verbraucherschutz und Veterinärwesen eine schriftliche Aufforderung. Verstößt ein Tierhalter weiterhin gegen die Anordnung, droht ihm ein Bußgeldverfahren.
Die Blauzungenkrankheit befällt ausschließlich Wiederkäuer und verläuft unterschiedlich schwer. Übertragen wird die Tierseuche durch eine Stechmücke, untereinander können sich die Tiere nicht anstecken. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich, auch Fleisch- und Milchprodukte infizierter Tiere können ohne Bedenken verzehrt werden.