"Mit unserem ersten Schulneubau im Passivhausstandard kommen wir unserem Ziel, Vorbildregion für nachhaltiges Handeln und Klimaschutz zu sein, ein deutliches Stück näher", sagte Regionspräsident Hauke Jagau bei der Einweihung des Neubaus am Mittwoch. "Durch die Aufgabe des Standorts in Lehrte und den Ausbau und die Sanierung der Gebäude in Burgdorf verbraucht die Schule künftig rund ein Drittel weniger Heizenergie und erspart damit der Atmosphäre mehr als 200 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid pro Jahr", hob der Regionspräsident hervor.
"Mit dem Anbau und der Verlagerung der Beruflichen Gymnasien Wirtschaft und Technik der BBS nach Burgdorf wird hier ein noch breiter gefächertes Bildungsangebot präsentiert", sagte Burgdorfs Bürgermeister Alfred Baxmann. "Die Stadt Burgdorf begrüßt diese Erweiterung daher sehr und freut sich, dass Burgdorf als Bildungsstandort nicht nur in der Region, sondern weit über diese Grenzen hinaus Bekanntheit erworben hat", so der Bürgermeister.
Durch den Neubau, die Renovierung und energetische Sanierung der bestehenden Gebäude sieht Schulleiter Gerhard Klaus die BBS Burgdorf als nachhaltig und dauerhaft gestärkt: "Wir erhalten sehr gute Entwicklungsperspektiven, außerdem ergeben sich durch den Umzug unseres Standortes Lehrte nach Burgdorf Synergieeffekte zwischen den Bildungsgängen: Das Berufsfeld Elektrotechnik kann künftig besser mit dem Berufsfeld Fahrzeugtechnik kooperieren, das Berufliche Gymnasium Technik kann die Einrichtungen aus den Berufsfeldern Metall- und Fahrzeugtechnik nutzen, die Verkehrsberufe sind besser an die gewerblichen Berufsfelder und die Handelslehranstalt angebunden oder das Berufliche Gymnasium Wirtschaft kann leichter mit den Kapazitäten unserer Handelslehranstalt in Burgdorf kooperieren", so der Leiter der BBS Burgdorf.
In dem dreigeschossigen Anbau wurden 15 Unterrichtsräume eingerichtet, die sich im Erdgeschoss auch zu einem großen Mehrzweckraum verbinden lassen. Durch die Passivhausbauweise mit Wärmerückgewinnung bei den Lüftungsanlagen, zentral gesteuerter Heizung und Sonnenschutz verbraucht das Gebäude voraussichtlich nur 24.000 Kilowattstunden Heizenergie pro Jahr. Die Kosten nur für den Neubau liegen bei 3,5 Millionen Euro.
In die energetische Sanierung und den Umbau des bestehenden Gebäudes sind 1,9 Millionen Euro geflossen. Dafür wurden unter anderem 250 Fenster ausgetauscht, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und neue Beleuchtungsanlagen installiert. Außerdem sind im Haus neue Werkhallen für den Bereich Metalltechnik, eine neue Fahrradwerkstatt und Labore für Automatisierungstechnik entstanden.
Weitere 500.000 Euro wurden in die Schulinfrastruktur investiert, etwa für die Einrichtung einer Mensa oder die für neue technische Ausstattung von Fachpraxisräumen. Darüber hinaus wird für knapp 400.000 Euro an der BBS Burgdorf aus dem Sonderprogramm des Konjunkturpakets II ein Innovations- und Technologiezentren für Hybrid- und Elektroantriebssysteme eingerichtet. Dafür hat die Schule bereits einen Hybrid-PKW und einen Hybrid-LKW einschließlich der erforderlichen Diagnosesysteme für Lehrzwecke angeschafft.
An der Berufsbildenden Schule Burgdorf werden rund 3.500 Schülerinnen und Schüler vorrangig in der dualen Ausbildung, aber auch in Angeboten von der beruflichen Grundbildung bis zur Weiterbildung im Fachschulbereich unterrichtet.