"Die Entscheidung des Bundes, die Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg als nationales Schaufenster für Elektromobilität zu fördern, zeigt, dass unsere Region bereits jetzt zu den Vorreitern in der Entwicklung und dem Ausbau alternativer und klimaschonender Antriebstechniken zählt", sagte Regionspräsident Hauke Jagau. "Mit dem dank des Konjunkturpakets eingerichteten Innovationszentrum schafft die BBS 6 nun auch die Grundlage, junge Menschen für die Zukunftsbranche praxisnah und unter modernen Bedingungen auszubilden."
"Mit 340 Schülerinnen und Schülern in der Berufseinstiegsschule und 930 Schülerinnen und Schülern im Bereich Fahrzeugtechnik ist die Berufsbildende Schule 6 in ihren beiden Schwerpunktbereichen jeweils Spitzenreiter in ganz Niedersachsen", sagte Dr. Stefan Porwol, Staatssekretär im Niedersächsischen Kultusministerium. "Zur Quantität kommt die Qualität. Das sind mehr als überzeugende Rahmenbedingungen für die Investition von insgesamt 520.000 Euro, die wir seitens des Landes hier für das Innovationszentrum und die Schulinfrastruktur zur Verfügung gestellt haben."
Zur Ausstattung des Innovationszentrums gehören unter anderem Labore für die Ausbildung in den Bereichen Brennstoffzellentechnologie und Elektromotorik, mit Brennstoffzellen und Strom angetriebene Fahrzeuge, eine Hebebühne sowie eine mit Solarstrom betriebene Wasserstofftankstelle - für eine Berufsbildende Schule bundesweit einmalig. Die Gesamtinvestition allein für das Innovationszentrum beträgt rund 860.000 Euro, davon stammen rund 285.000 Euro aus Mitteln des Konjunkturpakets II vom Land. Die restlichen 575.000 Euro hat die Region Hannover als Schulträger erbracht
"Wenn wir ein zukunftsorientiertes Mobilitätskonzept in der Region Hannover entwickeln wollen, dann benötigen wir eine zeitgemäße Erstausbildung, in der nicht nur die konventionelle Fahrzeugtechnik, sondern auch alternative Antriebstechnologien unterrichtet werden", sagte Jans-Paul Ernsting, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover. "Vor diesem Hintergrund halten wir die Errichtung eines Innovations- und Zukunftszentrums für neue Antriebstechnologien bei der BBS 6 für einen Schritt in die richtige Richtung, der seine logische Fortsetzung im Kompetenzzentrum KFZ im Förderungs- und Bildungszentrum der Handwerkskammer Hannover in Garbsen findet."
"Die Schule unterstützt mit dem Aufbau der alternativen Antriebstechnologien besonders die Entwicklung moderner Mobilitätskonzepte in Niedersachsen und trägt dazu bei, die Ausbildung und die Akzeptanz moderner Technologien in der Gesellschaft zu sichern", so der Schulleiter der BBS 6, Michael Sternberg. "Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass auch in der Region Hannover die Elektromobilität eine dauerhafte Rolle spielen kann."
In dem Innovationszentrum lernen Auszubildende im Berufsfeld Fahrzeugtechnik die Funktion, Diagnose, Reparatur und Wartung von Antrieben kennen, die auf Strom oder Wasserstoff basieren. Dabei geht es nicht nur um technische, sondern auch um ökonomische und ökologische Aspekte - so lassen sich zum Beispiel anhand der solarbetriebenen Wasserstofftankstelle der Energiefluss der schuleigenen Photovoltaikanlage und der Stofffluss bei der Erzeugung von Wasserstoff durch einen Elektroliseur veranschaulichen. Außerdem wird für die angehenden Kraftfahrzeugmechatroniker nachvollziehbar, wie Wasserstoff in Druckflaschen gespeichert und daraus an sonnenarmen Tagen elektrische Energie mittels einer Brennstoffzelle erzeugt werden kann.
Als Anschauungs- und Unterrichtsobjekt rollte zur Eröffnung des Innovationszentrums außerdem ein e-Renault Twizy auf den Schulhof der BBS 6, der zur einen Hälfte von der IDK - Innung des Kfz-Technikerhandwerks Niedersachsen-Mitte und der Firma CarUnion Hannover, zur anderen Hälfte von der Schule selbst finanziert wurde.