Derzeit arbeiten rund 1450 Menschen in den JobCentern. "28 Prozent des Personals ist befristet beschäftigt, ein Viertel arbeitet kürzer als zwei Jahre, fast jeder sechste Mitarbeiter seit weniger als einem Jahr für die JobCenter", sagt Jagau. 112 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien sogar kürzer als sechs Monate dabei. Die Folgen: Die Mitarbeiter haben kaum Gelegenheit, sich richtig einzuarbeiten. Durch die hohe Fluktuation entstehen Bearbeitungsrückstände und leidet die Dienstleistung für die Hilfeberechtigten. Eine angemessene Betreuung und zeitnahe Bearbeitung der Anliegen der Hilfeberechtigten ist nicht durchgehend gewährleistet.
"Das wird sich in Zukunft fortsetzen und noch schlimmer werden, wenn die die Bundesagentur nicht von ihrer Personalpolitik abweicht", warnt der Regionspräsident. Aktuell verlängert die Arbeitsagentur die Verträge befristet eingestellter Mitarbeiter teilweise nur bis zum 31. Dezember 2010. "Die Region hat angeboten, die Einstellung über diesen Termin hinaus möglich zu machen. Doch leider geht die Agentur auf dieses Angebot bislang nicht ein", sagt Jagau. Zwar gebe es eine Zusage, dass die Agentur im Fall einer Fortsetzung der gemeinsamen Arbeit ab 1. Januar 2011 für ein Jahr anteilig die Personalkosten übernehme. Zwei-Jahres-Verträge könnten auf dieser Basis jedoch nicht abgeschlossen werden, da für das zweite Jahr eine Finanzierungszusage fehle.
"Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der JobCenter hängen in der Luft. Sie wissen nicht wie es weitergeht und müssen befürchten, demnächst selbst als Kunden an die Türen der Arbeitsagentur klopfen zu müssen", sagt Jagau. Auch für die Klienten sei diese Unsicherheit unzumutbar. "Das muss sich ändern", sagt der Regionspräsident.
Er erinnert zudem daran, dass die Region bereits in der Vergangenheit eingesprungen ist, um die prekäre Personalsituation der JobCenter zu entschärfen. "Um die Arbeit- und Handlungsfähigkeit zu sichern, haben wir 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt, was an sich der Agentur oblag."