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Kopfarbeiten im Schloss Landestrost

(PresseBox) (Hannover, )
Der Maler und Bildhauer Lutz Friedel zeigt "Nachbilder und Gegenbilder" im Neustädter Schloss Landestrost. Die Ausstellung wird am Freitag, dem 24. April, um 19.00 Uhr eröffnet und ist bis zum 1. Juni zu sehen. Eine Einführung in das Werk des Künstlers gibt Prof. Dr. Andreas Beaugrand, Bielefeld.

Lutz Friedel hat vor etwa zwanzig Jahren mit der plastischen Arbeit zum Thema "Kopf" begonnen. In der Folge ist eine Reihe von ausdrucksvollen Holzskulpturen entstanden. Die überlebensgroßen Köpfe schneidet er mit kontrollierter Kraft mithilfe einer Kettensäge aus Eichenstämmen heraus, um sie dann weiter zu formen. Der Künstler "arbeitet, bis das Holz eine Seele hat". Akzentuiert durch sparsam aufgebrachte Farbe entstehen so individuelle Züge. Bei aller Eigenständigkeit und In-sich-Gekehrtheit sind diese Gesichter so präsent, dass der Betrachter sie zu kennen glaubt. Einige dieser Köpfe sind in der Ausstellung zu sehen.

Darüberhinaus werden Lutz Friedels Übermalungen präsentiert. Das sind Portraits, die er auf überschüssige Plakate von Ausstellungen seiner Holzskulpturen gemalt hat. Kraftvoll und spontan umgesetzt, zeigen die in altmeisterlichen Farben gehaltenen Bilder die Lust an der Verwandlung: Teils schimmert der hölzerne Kopf der Plakats noch durch, dann wieder wird er gänzlich durch die neue Figur und deren Identität überdeckt. Die Motive sind mehrheitlich Gesichter bekannter Persönlichkeiten aus Gegenwart und Geschichte, mit deren Biografie sich der Maler beschäftigt hat. Er schlüpft wie ein Schauspieler in alle nur erdenklichen Rollen, in-dem er den teilweise verfremdeten, aber immer prägnanten Portraits Namen gibt wie "Selbst als Rembrandt", "Selbst als Sigmund Freud" oder "Selbst als Brigitte Bardot". Dichter, Philosophen, Maler, Revolutionäre und Staatsmänner - die Variationen in Friedels Kopf-Galerie scheinen unbegrenzt und ziehen den Betrachter in das (selbst)ironische Spiel mit eigener und fremder Identität hinein.

Lutz Friedel, 1948 in Leipzig geboren, studierte Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. An der Akademie der Künste in Berlin war er Meisterschüler bei Prof. Bernhard Heisig. 1984 reiste er aus der DDR aus. Heute lebt und arbeitet er in Berlin und im Havelland.

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Di. bis Do. 10.00 – 16.00 Uhr
Fr. 10.00 – 13.00 Uhr
Sa. und So. 14.00 – 17.00 Uhr
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