"Nein, sie haben keine Halsschmerzen", beruhigte der Rezensent der Peiner Allgemeinen Zeitung ihre Leser: "Die Musiker der Gruppe Seeda beherrschen vielmehr eine spezielle Gesangstechnik, die sie in ihrer mongolischen Heimat nicht nur erlernt, sondern auch studiert haben." Geradezu furienhafte Kehllaute ertönen gleichzeitig mit skalpellhaft scharfen und klaren Obertönen. Eine vokale Kombination wie sie seit Jahrhunderten von den Steppen-Nomaden gepflegt wird - ausschließlich von Männern - und für westliche Ohren zunächst etwas gewöhnungsbedürftig: Es erinnert entfernt an ein australisches Didgeridoo
Die instrumentale Begleitung kommt von der Bass- und Pferdekopfgeige, dem 120-saitigen mongolischen Hackbrett und diversen Perkussionsinstrumenten. Dass Seeda so erfolgreich sind, liegt auch an ihrem mitreißenden Groove, der durch die Verbindung von orientalischer und mongolischer Musik entsteht. Das musikalische Produkt klingt gleichermaßen fremd wie vertraut, berührend und bewegend. Etwa so wie in der Arthouse-Doku "Das weinende Kamel". Seeda-Meistersänger Nasaa Nasanjargal hat an der Filmmusik mitgewirkt.
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