"Der Einladung bin ich sehr gern gefolgt, denn bisher kenne ich die Arbeit dieser beiden Schulen noch nicht - eine echte Bildungslücke", sagte der Oberbürgermeister zur Begrüßung der Schülerinnen und Schüler in der gemeinsamen Aula. Doch um Bildungslücken zu schließen, dazu seien Schulen ja schließlich da, so Weil.
"In unseren Förderzentren werden nicht nur 'normale' Lerninhalte vermittelt", erklärten Ulrich Hübner, Rektor der Hartwig-Claußen-Schule, und Almut Gehlhar, Rektorin der Franz-Mersi-Schule. "Neben dem eigentlichen Unterricht bereiten wir unsere Schülerinnen und Schüler darauf vor, im alltäglichen Leben mit ihrem Handicap zu Recht zu kommen." So sehe ein Großteil der Lernenden die Schule nicht ausschließlich als Lehranstalt, sondern auch als Ort der Begegnung. Dafür spreche zum Beispiel der besondere Zusammenhalt zwischen den Schülerinnen und Schülern, aber auch zwischen den Kindern und den Lehrkräften.
Diesen Zusammenhalt hat auch Oberbürgermeister Weil bei seinem heutigen Besuch kennen gelernt. Nach einem Willkommensgruß mit musikalischen Einlagen und Grußworten startete ein Rundgang durch beide Förderschulen. Geführt von Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Klasse wurden Weil Lehrmethoden und die auf die besonderen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingerichteten Klassenräume gezeigt.
Die Hartwig-Claußen-Schule verfügt in allen Klassen über moderne Audio-Geräte auf dem neuesten Stand der Technik, mit denen die Schülerinnen und Schüler über Kopfhörer und Mikrophon drahtlos kommunizieren und somit aktiv am Unterrichtsgespräch teilnehmen können. An der Franz-Mersi-Schule kommen im Unterricht unter anderem so genannte Lesegeräte zum Einsatz, die den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, Unterrichtsmaterial und Tafelbilder auf einem eigenen Bildschirm zu vergrößern.
"Wir freuen uns, dass wir dem Oberbürgermeister die Einzigartigkeit unserer beiden Förderschulen präsentieren konnten", so die Schulleiter zum Abschluss. Als Dank für die Einblicke in den Schulalltag lud Stephan Weil eine Grundschulklasse zu einem Besuch ins hannoversche Rathaus ein.
Die Region Hannover ist Schulträgerin von 16 Förderschulen mit den Schwerpunkten geistige, emotionale und soziale Entwicklung, Sprache, Sehen und Hören. Im laufenden Schuljahr besuchen rund 2.750 Schülerinnen und Schüler die Förderschulen. An der Hartwig-Claußen-Schule werden derzeit 105 Schülerinnen und Schüler aus der Region Hannover von der Grundschule bis zur 10. Klasse unterrichtet. Zur Franz-Mersi-Schule kommen in diesem Schuljahr 80 Schülerinnen und Schüler. Das Einzugsgebiet reicht über die Regionsgrenzen hinaus bis Diepholz, Nienburg, Hildesheim oder Holzminden.