„Mit unserer Kooperationsvereinbarung haben sich die Region und der Flüchtlingsrat gemeinsam das Ziel gesetzt, langjährig Geduldeten eine rechtliche Perspektive zu bieten und somit ihre Integration zu fördern. Hier geht es darum, den Menschen, die schon einige Zeit in Deutschland leben, besser darin zu unterstützen, die Voraussetzungen für Bleiberechte zu erfüllen“, erklärt Christine Karasch, Dezernentin für Öffentliche Sicherheit, Zuwanderung, Gesundheit und Verbraucherschutz der Region Hannover.
„Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der Region sowie den örtlichen Beratungsstellen möglichst viele Menschen auf ihrem Weg zu einem Bleiberecht mit Rat und Tat zu unterstützen, denn die Herausforderungen auf diesem Weg lassen sich am besten beseitigen, wenn Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Menschen mit Duldung vertrauensvoll und auf Augenhöhe zusammenarbeiten", ergänzt Muzaffer Öztürkyilmaz aus der Geschäftsführung des Flüchtlingsrat Niedersachsen.
Das neue Projekt richtet sich gezielt an Personen, die unter anderem seit mindestens sechs Jahren im Bundesgebiet leben und im Besitz einer Duldung sind. Auch Personen mit Chancenaufenthaltsrecht sowie geduldete Jugendliche und junge Volljährige im Alter von 18 bis 26 Jahren, die seit mindestens drei Jahren in Deutschland leben, kommen für das Projekt in Frage.
Dazu wird die Zuwanderungsbehörde der Region die potenziellen Teilnehmer*innen schriftlich über das Projekt und die Beratungsangebote der lokalen NGOs bzw. Wohlfahrtsverbände informieren. Der Flüchtlingsrat koordiniert die Beratung und Begleitung der Langzeitgeduldeten und übernimmt insbesondere die Beratung, wenn keine Beratungsstellen vor Ort zur Verfügung stehen. Das Projekt wird durch das Niedersächsische Sozialministerium ermöglicht und hat eine Laufzeit bis zunächst Ende November 2025.
Aktuell erfüllen rund 1.350 Frauen, Männer und Jugendliche die Kriterien für das Projekt und werden noch in diesem Jahr angeschrieben. Im nächsten Jahr werden weitere Langzeitgeduldete, die die Rahmenbedingungen erfüllt haben, angeschrieben und über das WIB-Projekt informiert. „Wir gehen davon aus, dass das gemeinsame Projekt dazu beiträgt, dass sich die Zahl der Menschen, die derzeit den Status von Langzeitgeduldeten haben, reduzieren wird. Damit verbunden ist zum Beispiel auch eine Arbeitserlaubnis, was zur Integration beitragen wird“, so Daniela Giannone, Leiterin des Fachbereichs Zuwanderung und Migration der Region.